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Axmann Audio

Test: Axmann Audio Axiom 3 / SilverX

Axmann Audio Axiom 3 / SilverX – Silber mit Aura

Zwei hochfeine NF-Kabel aus Deutschland

Wer zu Kabeln ein pragmatisches Verhältnis pflegt, der wird die Verbinder von Axmann Audio, kreiert von Dr.-Ing. Michael Axmann, lieben. Weil sie nicht der Maxime „Fingerdick klingt gut, armdick klingt besser“ folgen. Stattdessen kommen sie preis- und aufwandsunabhängig leicht, dünn und flexibel daher. Da muss keine Buchse um ihr Leben und kein leichtgewichtiges Gerät um seine Standsicherheit bangen.

Axmann-Kabel sind Silberkabel. Sowohl im Basismodell Axiom 3 als auch im neuen handgefertigten Spitzenkabel SilverX steckt Silberdraht von 99,99% Reinheit. Die Entscheidung für das Edelmetall fiel aufgrund seiner exzellenten Leitfähigkeit. Tatsächlich steht Silber an der Spitze der entsprechenden Rangliste, dicht gefolgt von Kupfer. Der Abstand beider zum drittplatzierten Gold ist beträchtlich.

Beim Thema Dielektrikum kommt der fertigende Betrieb ins Spiel. Das Axiom 3 entsteht im Bergischen Land bei HEW Kabel in Wipperfürth. Dort hat man für den Einsatz bei Hochfrequenzleitungen ein eigenes Verfahren der Aufbringung von PTFE (Teflon) entwickelt. Ein expandiertes Teflonband kommt zum Einsatz, dem seine poröse Struktur eine besonders günstige Dielektrizitätskonstante verleiht.

Auf eine Schirmung verzichtet Axmann, da seiner Ansicht nach die Verflechtung der vier nur 0,7 mm durchmessenden Massivleiter und der symmetrische Aufbau eine gute Eigenschirmung bewirken. Der Außenmantel des Axiom 3 besteht aus Polyurethan, das fertig konfektionierte Kabel steckt in einem robusten Gewebeschlauch.

Im SilverX stecken die gleichen Silberleiter wie im Axiom 3. Anders als im vieradrigen, auch für symmetrische Konfektionierung geeigneten kleinen Bruder, werden im Topmodell aber nur zwei Leiter um einen Hohlkern gewickelt. Zum genauen Wie und Was will sich Axmann nicht äußern, betont aber, dass er damit niedrigste Kapazitäts- und Induktivitätswerte erreicht.

Als Stecker kommt zum Einsatz, was der Kunde wünscht, solange nur Silber drin ist. Mit den feinen Eichmann Silver Bullet Professional Plugs an meinen Testexemplaren bin ich sehr zufrieden. Sie liegen dank Alu-Korpus gut in der Hand, kontaktieren sicher und beißen sich nicht an der Buchse fest.

Zum Hörtest wandern beide Kabelpaare zwischen meinen CD-Player Electrocompaniet EMC 1 UP und den Vollverstärker Einstein The Amp Ultimate. Als akustischer Orientierungspunkt dient mein eigenes Fadel Art Aphrodite Cinch-Kabel, das preislich in der gleichen Liga wie das SilverX spielt und Kupfer- und Silberleiter kombiniert.

Axmann Audio

Beim Label Alpha findet sich eine ergreifende Einspielung von Henry Purcells Oper Dido und Aeneas, mit Simone Kermes als Königin Dido. Wenn es Musik zum Steinerweichen gibt, dann ist es diese. Und siehe da: Axmanns Kreationen verstehen sich vorzüglich auf die Bewahrung des emotionalen Kerns der Musik.

Das obertonreiche Barock-Instrumentarium der Purcell-Aufnahme gibt im direkten Vergleich mein Fadel-Kabel durchaus mit Biss wieder – ein Sopran kann da schon mal sehr explizit werden. Ich mag diese Präsenz sehr. Das Axiom 3 zeichnet ein absolut sauberes, aber lieblicheres Bild, setzt auf Charme und steuert damit nicht unangenehm der Hyperakkuratesse des Einstein entgegen. Das ist eine Kombination, die sich jeder Interessent an diesem Vollverstärker einmal anhören sollte.

Das SilverX setzt noch eins drauf. Es agiert weniger wuchtig als das Fadel, transportiert aber mikrodynamisch etwas Aufwühlendes, das sich schwer beschreiben lässt. Wie berührend der Strich der Barockinstrumente erklingt, wie zart die feinen Modulationen der Sänger nachgezeichnet scheinen: Gänsehaut pur. Der Gedanke, ob der Punch meines Fadel tatsächlich dem feinen Silberton der Axmann-Kabel vorzuziehen ist, kommt hier zum ersten Mal auf. Bei Jazz (Paquito D‘Rivera, Habanera) kristallisieren sich die Charaktere der beiden Axmanns weiter heraus. Das Axiom 3 fokussiert mit seiner ungemein natürlichen und homogenen Spielweise ganz auf die groovenden Bläser und Perkussionisten und zieht den Hörer sofort in die Musik. Das SilverX entlockt der hervorragenden Aufnahme eine Unmenge an feinstziselierten, hochglanzpolierten Details. Und wieder ist da etwas, ein besonderes Federn und Schwingen, das die Seele anspricht.

Die wirklich beeindruckend ganzheitliche Performance beider Kabel ist der Grund, warum ich hier nicht nach Buchhalterart Einzelleistungen abarbeiten kann und will. Das wäre so – unmusikalisch! Michael Axmanns Kabel sind klanglich hochfeine und technisch angenehm unexotische, sehr praxisgerechte NF-Verbinder. Das Axiom 3 wird Hörern gefallen, die eine High-End-Anlage haben, aber Musik statt Technik lieben. Das SilverX ist etwas Besonderes. Es hat eine Aura. Was für ein Vergnügen, damit hören zu können!

 

Axmann Audio Axiom 3 / SilverX

NF-Cinch-Kabel

Besonderheiten: Reinsilberleiter, verschiedene Stecker auf Anfrage, Axiom 3 auch als Meterware erhältlich

Garantie: 5 Jahre

 

Axmann Audio

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.