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Kevin Strauss Live

Konzertbesuch: Kai Strauss

Live in Regensburg

Kai Strauss & The Electric Blues All-Stars

Live am 02. Oktober 2025 im “Leeren Beutel” Jazzclub Regensburg

Foto: Tobias Sonnleitner

Was für ein Abend! Angekündigt waren „Kai Strauss & The Electric Blues All-Stars“. Klingt irgendwie ganz normal. Doch weit gefehlt – denn diese Truppe ist keine „normale“ Blues-Band, sondern vielmehr eine Bluesmaschine, bestehend aus mehrfach preisgekrönten, internationalen Mitgliedern. Kein Wunder also, daß der Groove-Funke gleich bei den ersten Titeln auf das Publikum im voll besetzten Jazzclub in Regensburg übersprang. Schon der Ort der Veranstaltung ist etwas ganz Besonderes: Der „Leere Beutel“ ist ein aus dem späten Mittelalter stammender Getreidespeicher und wird heute von der Stadt Regensburg als Kulturzentrum betrieben. Rund 60 Konzerte im Jahr belegen, wie aktiv die Location genutzt wird. Zurück zur Band: Kai Strauss, dessen einfühlsames Gitarrenspiel inzwischen bis nach Amerika Bekanntheit erreicht hat, ist mit dieser Formation einer der erfolgreichsten deutschen Bluesmusiker überhaupt. Bereits in jungen Jahren wurde er von den seinerzeitigen Stars des amerikanischen Blues inspiriert.

Kevin Duvernay am Baß gründete zusammen mit Kai Strauss die Band und ist der Enkel des New-Orleans-Bassisten Otis Duvernay Sr. Mit 14 Jahren begann er, Baß zu spielen (zuvor spielte er in einer Schülerband einige Jahre Trompete) und zählt heute zu den vielseitigsten und begehrtesten Bassisten der europäischen Blues-Szene. Wenn man ihn hört, verwundert es nicht, daß ihm eine extreme Vielseitigkeit nachgesagt wird und er in den meisten Stilen ganz selbstverständlich zu Hause ist, mit besonderen Stärken in Old-School-Funk, Soul und R&B. Sein überaus virtuoses Spiel (mit einem Fender Jazz Bass) bezeichne ich als den „Pulsschlag der Band“.

Mit Begabung an den Drums

Somit kämen wir zwangsläufig zum Schlagzeug, welches mit Henri Jerratsch von einem überaus begabten Musiker besetzt ist, dessen „Skills“ mich an diesem Abend immer wieder an instrumentale Größen des Jazz erinnerten … und siehe da – er spielt mit einem eigenen Trio auch in diesem Genre der Musik. Man kann seine Fähigkeiten schwer beschreiben, das muß man gehört haben – aber vielleicht ist „genial“ einfach nur richtig…

Womit wir schließlich beim letzten Mitglied dieser Gruppe gelandet sind. Mit Paul Jobsen an den Keyboards/E-Piano ist nämlich ein weiterer Ausnahmekünstler an Bord. Der Multiinstrumentalist (Keyboard, Piano, Bass, Schlagzeug und Singer/Songwriter) fing im Alter von sechs Jahren an, Musik zu machen (an der Orgel!). Mit zarten 18 Jahren entdeckter er den Bass (den Vintage-Bass mit vier Saiten spielt er heute noch) und in seinen über 20 Jahren an Erfahrung in der internationalen Musikszene entwickelte er eine große Leidenschaft zum Soul. Für mich ist Paul nicht nur ein überaus kreativer Musiker an den Tasten seiner Instrumente, nein, ich denke, daß sein musikalisches Verständnis (auch als Sänger) schlichtweg magisch ist. Meinen Glückwunsch an den Bandleader, dem es gelang, so eine sensationelle Band zusammenzustellen! Was bleibt von diesem Abend? Ein rauschendes Musikfest (inkl. einer 20 minütigen Zugabe), bei dem die Band mit dem Publikum eins wurde.

Die Combo tourt schon beinahe das ganze Kalenderjahr 2025. Einige Termine stehen bis Ende des Jahres aber noch aus, sie haben also noch eine Chance:  Infos zur Tour …

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