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HiFi Rose RS150 Netzwerkplayer

HiFi Rose RS150 Netzwerkplayer

Willkommen in der Wohlklang-Oase

HiFi Rose RS150 – Willkommen in der Wohlklang-Oase

Wer seine Wohlklang-Erfahrung real wie im übertragenen Sinne am liebsten aus dem ultrabequemen Clubsessel heraus macht, verlangt auch beim Streamer höchsten Bedienkomfort. Der Newcomer von HiFi Rose aus Korea hätte da einiges zu bieten.

HiFi Rose RS150 Netzwerkplayer

In aller Kürze

Herrlich ausgewogener Klang gepaart mit vielseitiger Ausstattung und exzellenter Einrichtung sowie Bedienung: Von HiFi Roses pfiffigem Streamer dürfen sich andere Hersteller gern eine Scheibe abschneiden. Preis um 4000 Euro.

HiFi Rose RS150 Navigator


„HiFi Rose“ nennt das in Seoul residierende Hightech-Unternehmen Citech – vormals Samyoung – die Marke seiner neugeschaffenen Netzwerkspieler für HiFi- und Video-Enthusiasten. Im Heimatland Südkorea ist Citech ein etablierter Hersteller von Automaten für die elektronische Verwaltung und bekannt für pfiffige IT-Lösungen, die das Leben leichter machen sollen. Mit den Rose-Geräten wollen die Citech-Techniknerds nun das Streaming bequemer machen, und mit dem vergleichsweise günstigen All-in-one-Gerät RS201E konnte Citech bereits achtbare Anerkennung von Kenner- und Anwenderseite verbuchen. Das Spitzengerät, der RS150, ist dank der Initiative des deutschen Vertriebs audioNext jetzt auch in Deutschland zu haben. Anders als der knapp halb so teure RS201E ist der mit rund 4000 Euro angebotene RS150 als audiophiler Streamer mit integriertem DAC konzipiert, der sich in eine vorhandene Top-Anlage bestens integrieren lässt. Dabei hat der RS150 etliches für ein Ton- und Bilderlebnis der highendigen Art an Bord.

Es geht auch anders

Anders als die meisten Wettbewerber setzen die Entwickler von des Rose RS150 auf die Bedienung am Gerät selbst. Doch konventionelle Bedienelemente zum Schalten, Walten und Regeln finden sich am RS150 nicht. Die Bedienung erfolgt über einen praktisch die gesamte Front einnehmenden berührungsempfindlichen Bildschirm. Der präsentiert sich als wunderbar übersichtlich, dank der instruktiven Symbole erschließt sich die Bedienung jedem, der wenigstens ein- oder zweimal ein Tablet oder ein Smartphone unter den Fingern hatte. Dass der Bildschirm zudem ein sehr scharfes und kontrastreiches Bild liefert – es dürfte dem von Spitzen-Tablets gleichkommen –, belegt Herstelleranspruch und Wertigkeit. Bei der Wiedergabe darf der Anwender zwischen den gängigen Vollinformationen wie Cover, Künstler, Titel, Spieldauer und so weiter oder aber virtuellen Metering-Anzeigen wählen. Dabei sind auch Reminiszenzen an die Schönheiten des Analogzeitalters – zum eigenen Augenschmaus und zwecks wohlgefälliger Integration des asiatischen Technologieträgers in einem traditionell komponierten Klangaltar. Doch bevor wir uns noch näher mit der Handhabung des RS150 befassen, wollen wir erst einmal seine wichtigsten Eigenschaften und Ingredienzen beschreiben.

HiFi Rose RS150 Netzwerkplayer
Mach den Fernseher an! Als reinrassiger Androide bietet der Streamer (und optionale Server) nicht nur ein reichhaltiges App-Programm. Er beherrscht auch eine ganze Palette von Wiedergabeanzeigen. Neben VU-Metern lassen sich natürlich auch Coverbilder anzeigen.

HiFi Rose RS150 Netzwerkplayer

Mit einem Lebendgewicht von 13 Kilogramm bei vollem Rackformat tritt der Streamer nicht in der Papiergewichts-Klasse an. Ein Gutteil seines Einsatzgewichts rührt vom Gehäuse her. Das besteht aus dickwandigem, aus einem Block gefrästem Aluminium und soll laut Hersteller eine ganz vorzügliche Wärmeabfuhr haben. Eines ist jedenfalls nach dem einmonatigen Intensivtestlauf sicher: Ein Hitzkopf ist er nicht, der RS150. Stattdessen bliebt er, egal in welcher Betriebsart, ganz cool. Diesbezüglich hat das Gerät richtig viel auf dem Alu-Kasten. So ist Streaming über AirPlay, UPnP/DLNA selbstverständlich und mühelos möglich. Hinzu kommt eine perfekt programmierte Internetradio-App, „RoseTube“, die den Genuss von Youtube-Videos via Ethernet oder WiFi – ein Dongle gehört zum Ausstattungspaket – zur kinderleichten Übung macht. Dass der RS150 auf der Höhe der Zeit und „Roon ready“ ist, wundert den Kenner nicht mehr. Ebenso wenig wie die Ab-Werk-Integration von Tidal. Doch damit nicht genug: Mittels eines externen Laufwerks funktioniert der Koreaner auch als CD-Player, das Rippen der Silberscheiben ist alternativ auch möglich, und die Anhänger hochauflösender Musikdateien können diese jederzeit über angeschlossene Datenträger wie USB-Sticks oder Festplatten abspielen. Da der RS150 bewusst nicht als Musikserver konzipiert ist, verfügt er selbst über keinen integrierten Speicher, allerdings haben die Entwickler an einen optionalen Ausbau gedacht. Auf dem Gehäuseboden findet sich eine rechteckige Abdeckplatte. Wird diese entfernt, offenbart sich dem Schrauber der perfekt eingerichtete Einbauort für eine SSD. Laut Hersteller kann das proprietäre, auf Android basierende Betriebssystem eingebaute SSDs bis zu einer Kapazität von vier Terabyte problemlos verwalten. Wer seine Musiksammlung lieber mit sich führt und externe SSDs bevorzugt, darf sich ebenfalls ganz entspannt zurücklehnen: Entsprechende Tests in den Citech-Laboren haben ergeben, dass ein geschmeidiger Betrieb auch mit Riesen-Speichern bis maximal 30 Terabyte möglich wäre.

Der RS150 beherrscht alle gängigen und weniger populären Audioformate, und auch das Bewegtbild des Koreaners ist nicht von gestern. Die 4K-Auflösung für Videos meistert er lässig und macht damit hochwertiges Klein-Kino auf dem sehr guten Bildschirm erfahrbar. Wer es dann doch lieber monumentaler will, findet einen HDMI-Ausgang auf der Rückseite.

HiFi Rose RS150 Netzwerkplayer
Roses 150er macht keinen Hehl daraus, dass er ein Computer mit HiFi-Genen ist. Neben zahlreichen Digi-Ein- und -Ausgängen lässt er sich via USB um Peripherie ergänzen. HDMI und DVI (nebst Kabelbau-Diagrammen) bringen nicht nur seine Display-Anzeige auf den Fernseher. Der Streamer kann auch Filme und Youtube-Videos abspielen. Man beachte zudem die beiden analogen Line-Ins. Ein Analogrecorder ist ebenfalls an Bord.

Eben dort herrscht Schnittstellen-Vielfalt: Wir finden einmal USB C, zweimal USB 3 sowie einen USB-Steckplatz für den Anschluss des mitgelieferten WiFi-Dongle. Ein weiterer USB-Port macht den RS150 auch als USB-DAC mit einem Rechner einsetzbar, zudem gibt es einen Audio-Return-Channel-Eingang für die klangoptimale Verbindung mit der Heimkinoanlage. ARC gibt’s auch ausgangsseitig, HDMI, Digitalaus- und -eingänge im S/PDIF-, Toslink- sowie AES/EBU-Format sind ebenfalls vorhanden. Für entsprechend ausgestattete externe Wandler haben die Schöpfer des Streamers auch an I2S-Ausgänge gedacht. Doch ein externer Wandler ist nicht vonnöten, ist der RS150 doch mit einem potenten DAC ausgestattet. Dessen Herzstück ist der Wandler-Chip AK 4499EQ vom Spezialisten AKM, der zu den derzeit besten DACs seiner Art gehört und in puncto Rauscharmut und Wandlerlinearität die Messlatte sehr hoch gesetzt hat. Der DAC arbeitet mit 32-Bit-Architektur, die Maximalauflösung für PCM beträgt 32 bit/768 kHz. Noch mehr ist derzeit nur bei sehr exklusiven Pro-Audio-Wandlern möglich. DSD512 gehört ebenso zum Repertoire. Damit es auch ja zu keinen Irritationen bei der Zeitrichtigkeit kommt, sorgt eine Femto-Clock mit der Präzision einer Femtosekunde – das ist das Billiardstel einer Sekunde – für die erforderliche Taktung und garantiert damit für Jitter-Freiheit.

Doch wie immer ist das nur der Anfang. Um einen guten DAC in einen hochspezialisierten Rechner wie den RS150 einzubauen, bedarf es einigen Aufwands, um den Elektroschmutz von den Digitalsignalen fernzuhalten. Die Citech-Ingenieure setzten beim RS150 neben einem pieksauberen Platinen-Layout auf ein Linearnetzteil eigener Entwicklung, welches das aufwendige Schaltungssystem speist und Störgeräusche effektiv eliminiert. Die Abstimmung der Einzelkomponenten und der analogen Ausgangsstufen, kurz des Gesamtensembles wurde penibel von Audioingenieuren vorgenommen, die über jahrzehntelange Erfahrung und feine Ohren verfügen. Und darauf dürfte sich auch Citechs selbstsichere Losung „Beyond Audio“ gründen: Der RS 150 soll dem Anwender neue Wohlklangwelten jenseits des Altbekannten erschließen. Vielleicht geht es aber auch nur bescheiden um die gleichzeitige Video-Kompetenz des Streamers. Wie dem auch sei, richtig angestrengt und nachgedacht haben sie, die Ingenieure.

HiFi Rose RS150 Netzwerkplayer
Das „Simple Manual“ können Sie eigentlich direkt im Karton lassen. Wer schon mal ein Smartphone in den Fingern hatte, dürfte auf Anhieb mit dem RS klarkommen. Der wird via Fernbedienung oder Display gesteuert. Freilich gehorcht er auch UPnP-Apps und soll bald Einzug in die Roon-Familie halten.

Bitte nehmen Sie Platz

Denn das wird offenkundig bei der allerersten Inbetriebnahme des Koreaners. Vergessen Sie alles, was sie bisher von derlei Digitalgeräten kennen. Der Rose RS150 ist anders. Einmal via Ethernet-Kabel mit dem Heimnetzwerk verbunden, richtet sich das Gerät selbst ein. Nur wenige Fragen sind via Fingertippen zu beantworten, und der RS150 ist in bemerkenswert kurzer Zeit konfiguriert und spielbereit. Es müssen keine Steuer-Apps heruntergeladen werden, der Streamer macht alles, wie es der Tippgeber, sein Benutzer, wünscht. Sie wollen Ihren Lieblingssender hören? Kein Problem. Die Radio-App kennt rund 1000 Sender auf der ganzen Welt, der lokale ist schnell gefunden – und für spätere Hörsitzungen rein vorsorglich abgespeichert. Soll lieber eine CD gehört werden? Einfach einen Silberling ins externe Laufwerk eingelegt, und alles geht wie von selbst. Wäre der berühmte Werbeslogan „Sie drücken den Knopf, wir erledigen den Rest“ nicht bereits für ein anderes Produkt erdacht worden – für den RS150 müsste er erfunden werden. Um es kurz zu machen: Nach meiner Erfahrung ist der Koreaner das am schnellsten einsetzbare Gerät seiner Art – und ich habe schon einige Spitzenvertreter der Zunft erleben dürfen.

Bildergalerie

Doch ein Aufenthalt in der Wohlklang-Oase kann für uns Audiophile nur perfekt sein, wenn es auch klanglich passt. Kann der RS150 das kritische Ohr überzeugen? Absolut. Was er analog ausgibt, ist auf der Höhe der Zeit: Wir hören räumliche Präzision, Trennschärfe, Feinauflösung und erfreuen uns an einem stabilen, ganz leicht betonten Bassfundament. Kraft und Klarheit, das sind die Haupt-Charakteristika des Koreaners. Ob es sich dabei um Oscar Petersons Steinway auf My Favorite Instrument handelt, um Doris Orsans enorm kraftvolle Violine auf dem brandneuen Album Ciaccona oder um die überwältigende Klangmalerei Cantus Arcticus, ein Konzert für Vogelstimmen und Orchester des finnischen Meisterkomponisten Einojuhani Rautavaara: Der RS150 ist ein Könner. Sicher, wer es besonders signaltreu will, wird anderswo fündig, aber der besonnene Rose macht es nicht weniger richtig, nur eben etwas anders. Zurückgelehnt in Seidenplüsch, befindet sich der Hörer stets im Wohlklang-Spa des Koreaners. Allemal genug fürs wahre Genusshören.

Info

Netzwerkplayer HiFi Rose RS150
Konzept: Netzwerkspieler und Hochbit-DAC
Hardwareausstattung: Hexa-Core-CPU, 4 GB RAM, 14,9″-Touchdisplay
Eingänge: 3 x digital (S/PDIF, Toslink, AES/EBU), 1 x HDMI ARC, 1 x USB B, 1 x Line-In (Cinch)
Ausgänge: 3 x analog (2 x Cinch, 1 x XLR), 3 x digital (S/PDIF, Toslink, AES), 1 x I2S via DVI, 1 x I2S via RJ45
Netzwerk: Ethernet oder WiFi über mitgelieferten Dongle
Wandler-Chip: Asahi Kasei AK 4499EQ bis 32 bit/768 kHz
Softwareausstattung: Rose OS (basierend auf Android 7.1)
Formate: alle gängigen, einschließlich DSD512, 4K Video, MQA
Besonderheiten: selbsteinrichtendes und -wartendes System, intuitiv via Touchscreen bedienbar, auch als 4K-Videoplayer einsetzbar
Ausführung: Aluminium, Schwarz
Lieferumfang: Fernbedienung, WiFi-Dongle, Netzkabel, Schnellstart-Anleitung
Maße (B/H/T): 43/12/32 cm
Gewicht: 13 kg
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: um 4000 €

Kontakt

audioNEXT GmbH
Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon +49 201 5073950

www.audionext.de

www.hifirose.com

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.