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Monitor Audio Bronze 300 7G

Monitor Audio Bronze 300 7G

Stimme der Vernunft

Monitor Audio Bronze 300 7G

Vorhang auf für die neue Monitor Audio Bronze 300 7G.

Monitor Audio Bronze 300 7G

In aller Kürze:
Ein rundum überzeugendes Paket: Die Monitor Audio Bronze 300 7G ist durchdacht konstruiert, sauber verarbeitet und klanglich erwachsener, als es der Preis vermuten lässt.


Monitor Audio ist seit über fünf Jahrzehnten im Lautsprecherbau aktiv – und das merkt man. Nicht an nostalgischer Optik oder an altgedienten Technologien, sondern daran, wie souverän und unaufgeregt die Produkte wirken. Wer seit 1972 nichts anderes tut, als Lautsprecher zu bauen, entwickelt mit der Zeit ein gutes Gespür für das Wesentliche. Und das bedeutet eben nicht, jedes Jahr ein komplett neues Konzept auf den Markt zu werfen. Stattdessen geht es um Kontinuität, Verlässlichkeit – und im Idealfall um eine stetige Weiterentwicklung bestehender Stärken. Die Bronze-Serie ist in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel. Seit jeher richtet sie sich an Musikliebhaber, die etwas Solides suchen, das sich klanglich nicht verstecken muss, ohne dabei das Budget zu sprengen. Mit der Bronze 7G liegt nun die mittlerweile siebte Generation vor – und mit ihr auch das neue Standmodell Monitor Audio Bronze 300, das in diesem Test im Fokus steht. Der Preis von rund 1250 Euro pro Paar wirkt dabei angesichts der gebotenen Substanz durchaus angemessen.

Monitor Audio Bronze 300 7G
So geht Einstiegs-HiFi: Die Monitor Audio Bronze 300 7G verzichtet bewusst auf Showeffekte, ist sauber verarbeitet und bietet vor allem ein gut durchdachtes, technisch solide umgesetztes Gesamtkonzept.

Optisch bleibt Monitor Audio seiner Linie treu. Das Design ist typisch britisch – schlicht, aufgeräumt, aber trotzdem markant. Die Bronze 300 7G macht keinen Lärm um sich, fällt aber trotzdem auf. Die klaren Gehäusekanten, die zurückhaltenden Proportionen und vor allem die gelungene Vinyloberfläche in Walnussoptik ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Sie wirkt nicht aufgesetzt oder künstlich, sondern fügt sich erstaunlich harmonisch in verschiedene Wohnräume ein. Wer es neutraler mag, kann auch auf Weiß oder Schwarz zurückgreifen. Bemerkenswert ist, wie wenig diese Schlichtheit beliebig wirkt. Monitor Audio hat es geschafft, über die Jahre eine klare Designsprache zu etablieren, die trotz aller Zurückhaltung sofort erkennbar bleibt. Das gelingt nicht vielen Herstellern.

Auch praktisch weiß die Bronze 300 zu punkten. Familien mit kleinen Kindern wissen, wie schnell ein neugieriger Finger die Kalotte eines Hochtöners einknicken kann – nicht so bei diesem Modell. Der Tweeter sitzt gut geschützt hinter einem unauffälligen Gitter, und die Tiefmitteltöner verzichten auf exponierte Phaseplugs. Auch hier gibt es also nichts zum Eindrücken, was man später bereuen könnte. Das Gehäuse selbst steht auf soliden Auslegern, die nicht nur gut aussehen, sondern den Standlautsprecher auch stabil aufstellen lassen. Die Spikes lassen sich bequem von oben verstellen – eine Kleinigkeit, die bei der Ausrichtung aber spürbar hilft und im Alltag einfach angenehm ist. Auf Teppich, Fliesen oder Parkett: Die Bronze 300 7G steht sicher – und zwar ohne akrobatische Verrenkungen beim Justieren.

Monitor Audio Bronze 300 7G
Die beiden HiVe II Bassreflexports sind großzügig bemessen und vermeiden mit ihrer Formgebung interne Resonanzen.

Technisch bietet der Lautsprecher eine klassische Zweieinhalbwege-Konstruktion. Der 25 Millimeter große C-CAM-Hochtöner – bei Monitor Audio mit Goldbeschichtung und Waveguide – wird flankiert von zwei 152 Millimeter-C-CAM-Treibern, von denen einer zusätzlich den Mittelton übernimmt. Der rückseitige HiVe-II-Bassreflexport ist auf 38 Hertz abgestimmt, die Übergangsfrequenzen liegen bei 470 Hertz und 2,6 Kilohertz. In Sachen Leistungsdaten gibt es wenig zu meckern: Ein nutzbarer Frequenzbereich von 34 Hertz bis 30 Kilohertz, ein maximaler Pegel von 118 Dezibel und eine Dauerbelastbarkeit von 150 Watt an 4 Ohm – das reicht locker auch für größere Räume. Gleichzeitig bleibt der Wirkungsgrad praxisgerecht, sodass auch Mittelklasse-Verstärker nicht gleich ins Schwitzen geraten.

Ein nicht zu unterschätzender Punkt: Die Bronze 300 lässt sich problemlos in ein größeres Setup integrieren. Wer mit klassischem Stereo beginnt, kann später auf Surround erweitern – ohne klangliche Brüche oder optische Kompromisse. Die Serie bietet passende Center, Rear- und Atmos-Module, die sich optisch und technisch nahtlos anschließen lassen. Damit ist die Bronze 300 7G nicht nur ein interessanter Lautsprecher für HiFi-Einsteiger, sondern auch für all jene, die sich langfristig mehr Möglichkeiten offenhalten möchten. Kein Showpiece, kein Blender – sondern einfach ein sauber gebauter Standlautsprecher mit Sinn fürs Praktische und Gespür für den Alltag.

Monitor Audio Bronze 300 7G
Auch das Terminal ist schlicht und funktional: Die Schraubklemmen verstecken sich nicht in einer tiefen Schale, was Nutzer schwergewichtiger Strippen mit Gabelschuhen freuen dürfte.

Die Bronze 300 7G zeigen sich bei der Aufstellung erfreulich unkompliziert. Zwar danken sie es, wenn man ihnen etwas Luft zur Atmung lässt, etwa 50 Zentimeter von der Rückwand entfernt, doch selbst bei wandnaher Positionierung bleibt das Klangbild stabil und ausgewogen. Sobald die Lautsprecher an Ort und Stelle stehen, kann’s losgehen.

Was sofort positiv auffällt, ist die räumliche Abbildung. Die Bühne öffnet sich breit und nachvollziehbar, Stimmen und Instrumente haben einen klar umrissenen Platz, ohne künstlich aufgeblasen zu wirken. In dieser Preisklasse ist das keineswegs selbstverständlich – hier geht nichts im Einheitsbrei unter, sondern bleibt erstaunlich gut differenziert. Besonders bei Gesang zeigt sich das recht schnell. Phil Collins’ Stimme steht bei „I Don’t Care Anymore“ plastisch im Raum, mit einem leicht angerauten Timbre und angenehmer Durchzeichnung. Die treibenden Drums behalten dabei stets Kontrolle, ohne dem Rest das Feld zu nehmen. Man merkt: Die Bronze 300 fühlt sich bei etwas höherem Pegel sehr wohl. Laut hören macht richtig Spaß – fast so, als würden die Lautsprecher darauf warten, gefordert zu werden. Die Membranen bleiben souverän, der Klang verzerrt nicht, alles bleibt auch bei Druck strukturiert und nachvollziehbar.

Monitor Audio Bronze 300 7G
Starre Membranen aus einer keramisierten Aluminium-Magnesiumlegierung sind ein Markenzeichen von Monitor Audio.

Der Bass ist dabei stets präsent und fügt sich harmonisch ins Gesamtbild ein. Ultratief geht es nicht hinab, aber das ist in dieser Klasse nicht zu erwarten – und es fehlt auch nichts. Der untere Bereich wirkt großzügig abgestimmt, kommt nie aufdringlich und ohne unnötige Härte. Besonders im Alltagseinsatz oder bei langen Hörsessions ist das von Vorteil, da nichts überzeichnet oder unangenehm nachschwingt. Bei „Mercedes Benz“ in der Live-Version von Hubert von Goisern sorgt genau diese Abstimmung dafür, dass die Bühne natürlich bleibt. Die Mischung aus akustischen Instrumenten, Stimme und Raumanteil wirkt geschlossen und stimmig, die Sprachverständlichkeit ist dabei jederzeit gegeben. Wer für den Heimkinoeinsatz noch einen Subwoofer ergänzen möchte, kann das bedenkenlos tun – im Tieftonbereich bleibt genügend Raum, dass sich beide Komponenten nicht ins Gehege kommen.

Im Hochton zeigt sich die typische Abstimmung von Monitor Audio: fein, aber nie aufdringlich. Die C-CAM-Kalotte bleibt kontrolliert und dosiert, sodass auch längere Hörsessions nicht anstrengen. Besonders schön zu hören bei „Englishman in New York“ von Sting, wo Becken und Percussion ihren Platz finden, ohne zu dominieren. Die luftige Klarheit bleibt auch im dicht arrangierten Mittelteil erhalten – hier wirkt nichts überzogen oder nervös.

Monitor Audio Bronze 300 7G
Das Schutzgitter im Hexgeflecht-Muster bewahrt die Kalotte nicht nur vor neugierigen Fingern, sondern wirkt auch an der Kontrolle des Abstrahlverhaltens mit.

„The Lamb Lies Down on Broadway“ von Genesis ist schließlich ein gutes Beispiel für die Fähigkeit zur Struktur: Die Bronze 300 hält das Geschehen zusammen, trennt Gesang, Gitarre und Synthesizer gut voneinander, ohne sich im Detail zu verlieren. Die Atmosphäre der Aufnahme könnte noch etwas tiefer greifbar sein, und die tonale Farbigkeit bleibt im Vergleich zu deutlich teureren Lautsprechern etwas zurückhaltend – doch das ist erwartbar. Man muss hier mit einbeziehen, wo man sich preislich bewegt.

Was allerdings wirklich erwähnt werden sollte: Die Bronze 300 7G braucht etwas Zeit. Direkt aus dem Karton wirken sie etwas nüchtern, fast etwas steif. Erst nach einigen Tagen Einspielzeit öffnen sie sich hörbar, klingen entspannter, runder, ausgewogener. Das betrifft sowohl die Basswiedergabe als auch die gesamte räumliche Abbildung. Nach rund 30 bis 40 Stunden Spielzeit ist der Unterschied deutlich hörbar – also: Geduld lohnt sich.

Monitor Audio Bronze 300 7G

Fazit

Die Bronze 300 7G ist kein Lautsprecher für Showeffekte – und genau das macht sie so überzeugend. Sie ist durchdacht konstruiert, sauber verarbeitet und klanglich erwachsener, als es der Preis vermuten lässt. Ihre räumliche Darstellung, die Pegelfestigkeit und die ausgewogene Abstimmung machen sie zum unauffälligen Dauerläufer. Kein Blender, sondern ein Lautsprecher, der langfristig Freude macht – auch, weil er mitdenkt: alltagstauglich, erweiterbar, robust und musikalisch. Wer also einfach Musik hören will, ohne sich im technischen Klein-Klein zu verlieren, bekommt hier viel für sein Geld. Die Bronze 300 7G ist – im besten Sinne – eine Stimme der Vernunft.

Monitor Audio Bronze 300 7G

Info

Lautsprecher Monitor Audio Bronze 300 7G

Konzept: 2,5-Wege-Standlautsprecher, passiv
Bestückung: 2 x 25-mm C-CAM Gold Hochtöner mit UD Waveguide II, 1 x 152-mm C-CAM Tiefmitteltöner, 1 x 152-mm C-CAM Tieftöner
Trennfrequenzen: 470 Hz, 2,6 kHz
Gehäuse: Bassreflex mit zwei HiVe II-Ports
Frequenzgang (-6 dB, im Raum): 34 Hz bis 30 kHz
Nennimpedanz: 8 Ω
Empfindlichkeit: 88 dB
Empfohlene Verstärkerleistung: 75 bis 300 W an 4 Ω, 40 bis 150 W an 8 Ω
Besonderheiten: Bi-Wiring-Terminal, Auslegerfüße mit und ohne Spikes nutzbar
Ausführungen: Weiß, Schwarz, Walnuss
Maße mit Auslegerfüßen(B/H/T): 27 x 100,5 x 39 cm
Stückgewicht: 15,6 kg
Maße mit Auslegerfüßen(B/H/T): 27 x 100,5 x 39 cm
Garantie: 5 Jahre
Paarpreis: um 1250 Euro

Kontakt

Pannes Vertrieb

Berliner Straße 3
23795 Bad Segeberg
Telefon +49 4551 89553-94
info@derbesteklang.de

www.derbesteklang.de

Mitspieler

Streamer/Musikserver: Meridian Sooloos
Kassettendeck: TEAC V-7010
Plattenspieler: VPI Prime Scout
Phonovorverstärker: Van den Hul The Grail
Vollverstärker: Krell K300i mit Digitalteil
Lautsprecher: Wilson Audio Sabrina X
Subwoofer: Velodyne DD12+
Rack: Bassocontinuo Accordeon
Router: Fritz!Box 6660 Cable mit S-Booster-Netzteil
Kabel: Kabelfamilie Nordost Red Dawn
Switch: tp-link, ebenfalls mit S-Booster-Netzteil

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.