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Paul Dessau - Lanzelot

Paul Dessau – Lanzelot

Staatskapelle Weimar, Dominik Beykirch

Paul Dessau – Lanzelot

Das Märchenstück Der Drache wurde 1943 von Jewgeni Schwarz unter dem Eindruck der Leningrader Blockade durch die Nazis verfasst. Es behandelt gleichnishaft das Zusammenspiel von Tyrannei und Untertanengeist. Für Paul Dessau wurde es zur Inspirationsquelle für die Oper Lanzelot.

Bei seiner Moskauer Uraufführung sahen die staatlichen Zensoren darin aber zugleich einen Angriff auf die Politik Stalins, weshalb das Drama zunächst der Zensur zum Opfer fiel. 1965 brachte Benno Besson das Stück über den Drachentöter Lanzelot in einer Inszenierung am Deutschen Theater in Ost-Berlin heraus. Paul Dessau entdeckte darin eine operntaugliche Vorlage mit einem gewissen inhaltlichen Sprengstoff.

Paul Dessau - Lanzelot

Die Uraufführung 1969 in der Inszenierung von Ruth Berghaus stieß jedoch auf großes Wohlwollen. Mehr noch als das Libretto war die Musik für eine Ost-Berliner Bühne in jener Zeit ungewöhnlich: Riesige Schlagzeugbatterien, Tonbandeinspielungen, stilistische Klangcollagen – Dessau gelang eine Mixtur, die man selbst an westdeutschen Opernbühnen höchstens bei Henze oder Zimmerman fand. 2019 wagte sich das Nationaltheater Weimar an eine intensive und farbenfrohe Neuentdeckung der Oper, die nun in einer musikalisch spektakulären und aufnahmetechnisch hervorragenden Weltersteinspielung dokumentiert wird. Neben der musikalischen Qualität muss die Bildpracht des Booklets erwähnt werden, die das Operngeschehen greifbar macht. Eine wahrliche Bereicherung der Opern-Diskografie.

Label: Audite
Format: CD, DL 24/48

Paul Dessau – Lanzelot auf audite.de

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