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Nagra Jazz und Nagra Classic Amp - Sowohl Jazz als auch Classic Amp sind Nagra-typisch exzellent verarbeitet. Die Vorstufe bietet einen zwischen 0 und +12 dB umschaltbaren Verstärkungsfaktor und ein dimmbares Modulometer, der Endverstärker informiert über die abgegebene Leistung – ebenfalls dimmbar.

Test Nagra Jazz/Classic Amp Vor-/Endverstärker

Nagra Jazz/Classic Amp – Zukünftige Klassiker mit Swing

Nagra: Manchmal genügt schon ein Schriftzug, um wegweisende Produkte zu erkennen.

Bei einer Recherche über Nagra-Geräte tauchen immer wieder die gleichen Klischees auf: Schweiz – perfekte Mechanik – technische Kunstfertigkeit – fantastisches Material. Das ärgert mich schon seit Jahren.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Nagras Vorverstärker Jazz und der neue Classic Amp sind absolut exzellent verarbeitet – technische Kunstwerke aus der Schweiz mit perfekter Mechanik. Mich ärgert nur, dass Nagra-Produkte mit diesen ständig wiederholten Attributen umstandslos in der Vorurteils-Schublade „perfekte Technik“ landen. Dabei bin ich der festen Überzeugung, dass mindestens 80 Prozent der Käufer von High-End-Elektronik vor allem bestmöglich Musik hören wollen; erst in zweiter Linie zählen satt klackende Schalter oder beeindruckende Schaltpläne. Also könnten besagte 80 Prozent der Musikliebhaber den großen Fehler machen, sich Nagra-Geräte gar nicht erst anzuhören. Denn, so viel sei vorab verraten: Jazz und Classic Amp sind musikalisch mindestens so gut, wie es die selbstbewussten Preisschilder vermuten und erwarten lassen.
Eigentlich wollte ich ja nur die neue Endstufe testen. Nach erstklassigen Erfahrungen mit der Nagra MSA bin ich unglaublich gespannt, was da wohl Neues kommt. Doch direkt nach dem Auspacken hält sich meine Begeisterung erst einmal in Grenzen. Man rufe sich bitte kurz in Erinnerung, was Nagra in den letzten Jahrzehnten auf den Markt gebracht hat: die MSA mit ihren markanten Kühlkörpern, die einmaligen Röhrenmonos VPA, die „Science-Fiction-Pyramiden“ PSA/PMA, überhaupt all die wunderbaren kompakten Komponenten, die das verpönte „Midi-Format“ in der High-End-Topliga salonfähig gemacht haben. Dagegen wirkt der Classic Amp doch schon arg nüchtern.
Zugegeben, auf den Klang hat die Gestaltung natürlich keine Auswirkung. Doch wie schön wäre es gewesen, wenn das kreative Unternehmen am Genfer See mit einem spannende(re)n Design-Entwurf erneut Maßstäbe gesetzt hätte. Sei’s drum.

Wie beruhigend dagegen das Wiedersehen mit der Röhrenvorstufe Jazz, die beinahe schon als alte Bekannte durchgeht. Gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester Melody löste die Jazz vor rund vier Jahren die Vorgängermodelle PL-P und PL-L ab. Das Äußere der beiden aktuellen Vorstufenmodelle ist identisch, das Innenleben keineswegs. Während die transistorbestückte Melody u. a. mit der fantastischen Phonovorstufe BPS bestückt werden kann, bietet die teurere und röhrenbestückte Schwester die Option, mit Übertragern den serienmäßig unsymmetrisch beschalteten XLR-Eingang zu einem vollsymmetrischen zu machen. Und geben Sie’s zu, das lesen Sie jetzt gerne noch einmal: Die Jazz ist in wirklich jeder Hinsicht traumhaft verarbeitet. Bezüglich der typischen Ausstattung möchte ich hingegen auf den Bericht des Kollegen Michael Vrzal über die Melody in FIDELITY Nr. 6 (Ausgabe 2/2013) verweisen.
Damit zurück zum neuen Endverstärker. So unscheinbar der Classic Amp ja auch sein mag – er bringt bei gleicher Breite wie die Vorstufe (28 Zentimeter, das ist die Höhe dieser FIDELITY-Ausgabe) stolze 18 Kilo auf die Waage. Und stark ist er! Die von Nagra angegebenen 100 Watt pro Kanal an 8 Ohm fühlen sich während der gesamten Testphase – und an vielen verschiedenen Lautsprecherkonzepten! – immer nach erheblich mehr an. Die Leistungsstabilität des Classic Amp ist wirklich imponierend; Details hierzu im separaten Technik-Kasten.
Bevor ich beide Geräte im Teamwork betreibe, will ich erst einmal ihre Tauglichkeit für „Fremdbeziehungen“ testen. Das Ergebnis ist ebenso eindeutig wie erfreulich: Jazz und Classic Amp lassen sich mit markenfremden Partnern völlig unkompliziert kombinieren. Mit meiner Shindo-Röhrenvorstufe geht der Classic Amp sogar eine derart harmonische Beziehung ein, dass ich mich mehrfach mit einem sehr breiten Grinsen im Gesicht erwische. Und auch wenn die Odeon No. 38 mit meiner langjährigen Endstufenreferenz Air Tight ATM 300 leistungstechnisch völlig zufrieden ist: Diese immense Kraft der neuen Nagra-Endstufe, gepaart mit ihrem musikalischen Feinsinn – das macht schon großen Spaß!
Auch mit der Jazz sind der freien (Geräte-)Liebe praktisch keine Grenzen gesetzt; die Vorstufe weiß ihre musikalischen Reize stets voll auszuspielen. Ihre technischen Vorteile übrigens auch: In sämtlichen Paar-Kombinationen fällt mir besonders positiv auf, dass ich noch nie zuvor eine derart ruhige, störgeräuscharme Röhrenvorstufe gehört habe! Insgesamt würde ich der Jazz den größeren Einfluss auf die gesamte Wiedergabekette attestieren. Das ist aber nichts Ungewöhnliches; Vorverstärker drücken der Wiedergabe in der Regel stärker ihren Stempel auf als Endstufen.
Was darf man erwarten, wenn beide Nagras zusammenspielen? Gemäß dem guten alten Kettengedanken sind markentreue Kombinationen üblich; sehr viele Nagra-Fans besitzen neben einer Vor-/Endverstärker-Kombi auch Digitalkomponenten und nicht selten auch Bandmaschinen der legendären Marke. Als Verkabelung möchte ich hierzu die Serie Gran Finale Jubilee von HMS empfehlen; sie bewährt sich immer wieder aufs Neue, wie auch die Stromversorgung via HMS Energia Definitiva und die Netzkabel HMS Energia Suprema. Derart verbandelt, treten nun beide Nagras zusammen im Team an. Und tatsächlich wird eine Synergie spürbar, mit der ich so nicht gerechnet habe. Ich vermisse auf Anhieb nichts. Im Gegenteil. Wie schon angedeutet, können Kraft und Stabilität der Endstufe, die dabei niemals die musikalischen Hintergründe vernachlässigt, regelrecht süchtig machen. An meiner Odeon No. 38 beispielsweise gibt es keinerlei Begrenzung des Pegels, vielmehr serviert die Classic eine bis ins Mark erschütternde Dynamik und lässt dabei das Klangbild vollkommen intakt. Superb!
Beginnen wir nun endlich die Reise in die Welt der Musik. Alisa Weilersteins Cello-Album Solo, eine Einspielung für Decca aus dem Jahr 2014, stellt musikalisch keine einfache Kost dar und zeigt auch sofort auf, wenn die Wiedergabekette nicht auf den Punkt spielt. Der Klang eines Cellos kann dann – auch bei Violinsoloaufnahmen ist das zu beobachten – schnell ins Nervige kippen, ja sogar einen aggressiven Unterton bekommen. Nicht so mit den Nagras! Gefüttert vom AcousticPlan Vadi ziehen sie mich sofort und direkt in die Werke hinein. Von der Sonate op. 8 des ungarischen Komponisten Zoltán Kodály sagt Weilerstein selbst, dass diese sie beim Spielen förmlich „zerriss“ und interpretatorisch eine unheimliche Herausforderung darstellte. Tatsächlich kann man bei der Wiedergabe über Jazz und Classic Amp direkt fühlen, wie die Künstlerin die Schranken ihres Instrumentes mit dieser Musik einzureißen, seine Möglichkeiten immer wieder neu zu definieren scheint. Angemessen hart, aber niemals aggressiv klingt es, dabei ausgesprochen lebendig. Statt „nur“ perfekte Technik zu bieten, lösen die Nagras bei mir etwas aus – Emotionen.
Was passiert aber, wenn wir dem Cello noch ein Klavier zur Seite stellen? – Gabriel Schwabe und Nicholas Rimmer haben 2015 eine klangtechnisch anspruchsvolle Brahms-Aufnahme bei Naxos veröffentlicht. Neben den Sonaten für Klavier und Violoncello offenbaren insbesondere die sechs Brahms-Lieder, von den beiden noch jungen Interpreten in eigenen Bearbeitungen musiziert, eine tief in sich ruhende, vielschichtige Klangwelt in mannigfachen Schattierungen.
Wichtigstes Auswahlkriterium für die Lieder dieser Aufnahme war, dass der jeweilige Gesangspart sich für eine idiomatische Wiedergabe durch das Cello, für dessen ganz spezifische Tongebung und Artikulation eignen sollte. Der Wunsch der Musiker war, mit oder sogar trotz der Liedvorlage eigene neue Werke für Cello und Klavier entstehen zu lassen.

Das letzte der sechs Lieder, die Nachtigall, mit einem Text von Christian Reinhold, weist ganz deutlich naturalistische Züge auf; hier ahmt z. B. die Klavierbegleitung den Singvogel nach. Obwohl es zunächst kaum nachvollziehbar erscheint, war genau mit diesem Lied der Moment gekommen, bei dem die ungeheure musikalische, aber auch technische Leistungsstabilität des Classic Amps aufzeigte, welch großer Unterschied hier doch zu meiner sehr viel leistungsschwächeren Kette besteht. Fulminant auch das unmittelbar erfahrbare Gefühl, dass trotz Röhren/Halbleiter-Mix alle positiven Eigenschaften und Auswirkungen der – für mich in Stein gemeißelten – Vorzüge einer lupenreinen Röhrenkette hier doch fast in gleichem Maße vorhanden waren. Zugleich schien sich aber auch der Einfluss der Vorstufe auf die Wiedergabe zu manifestieren: Die Jazz lieferte eine musikalisch exakt fokussierte Interpretation, eingebettet in einen wahrhaft prächtigen, großen und zugleich leichtfüßigen Klang. Sollte ich hier vielleicht wirklich eine Art „eierlegende Wollmilchsau“ gefunden haben?
Während ich die für mich noch immer klare klangliche Überlegenheit der Röhre herauszuhören versuche, überzeugt mich zugleich das exzellente Halbleiter-Kraftpaket in dieser Kombi mit seiner überragenden, stets den Kern der Musik unterstützenden Leistungsfähigkeit. Meine Begeisterung auch für den Classic Amp mag zumindest teilweise dem enormen Wirkungsgrad und dem gutmütigen Impedanzverlauf meiner Odeon No. 38 geschuldet sein. Aber wollen Sie wirklich einen Lautsprecher betreiben, der einen Nagra Classic Amp im Monobetrieb (mit dann doppelter Leistung) oder gar den noch stärkeren HD Amp benötigt? Dann rate ich dringend zum Nachdenken. Die Leistung des Classic Amps im Stereobetrieb sollte normalerweise völlig ausreichen, und das herausragende Klangpotenzial dieser beiden Ausnahmeverstärker sollte sich sofort entfalten können. Falls nicht, liegt es mit großer Sicherheit an der Quelle, am Raum oder eben am Lautsprecher.
Zum Abschluss noch eine meiner absoluten Lieblingsaufnahmen des letzten Jahres:The Arrival mit Chico Freeman am Tenorsaxofon und Heiri Känzig am Kontrabass. Auch das ebenfalls in der Schweiz ansässige Label Intakt Records, bei dem dieses wunderbare Werk erschienen ist, wird gern in eine Schublade gesteckt . Sie trägt den Aufdruck Free Jazz (= unanhörbar) und sorgt dafür, dass viele Musikliebhaber sich auf die tollen Aufnahmen dieses Labels gar nicht erst einlassen. Ein großer Fehler! Denn The Arrival kann süchtig machen, so spannend ist der ungemein intensive transatlantische Dialog zwischen dem vielseitigen US-Saxofonisten und einem der besten europäischen Bassvirtuosen. Ja, dieses mit einer gewissen Schlichtheit daherkommende, dennoch komplexe und höchst verständnisvolle Gespräch zweier „Heavy Groover“ – es swingt wirklich! Erstaunlicherweise wird es mehr durch das elementare Variationswerk von Känzig als vom Routinier Freeman geprägt: Känzigs Bass führt das Duo fast wie ein Sänger, tiefgründig und unaufdringlich zugleich. So deutlich wird dies vom Nagra-Duo dargestellt, dass sich ohne Einschränkung auch auf die spannungsreiche Zusammenarbeit der Verstärker übertragen lässt, was Freeman über seinen Duopartner sagt: Er habe, so Freeman über Känzig, manchmal das Gefühl, dieser spiele zwei Bässe gleichzeitig. Auch die Nagras bieten klanglich das entscheidende kleine bisschen mehr, bieten genau das Quäntchen extra, das eine sehr gute zu einer magischen Wiedergabe macht, die den Zuhörer schweben lassen kann. Wer traumwandlerisch sicher und klar konturiert Instrumente in einen großen Raum stellen kann, ohne dabei die Interpreten voneinander zu trennen, der schafft ein wunderbares Klangerlebnis an der Grenze des technisch Machbaren. In dieser Intensität, ohne jegliche Einschränkungen durch die Wiedergabekette, habe ich diese zeitgenössische Jazzaufnahme zuvor nur sehr, sehr selten (und über eine Transistor-Endstufe noch nie) gehört. Chapeau!

Ja, Nagra-Komponenten sind teuer, aber auch maßstabsetzend gut verarbeitet und allein schon aus diesem Grund ihren Preis wert. Gleichwohl hoffe ich, dass Sie sich durch dieses – allzu häufig zu lesende – Vorurteil nicht davon abhalten lassen, auch die ungemein hohen musikalischen Fähigkeiten von Jazz und Classic Amp kennenzulernen. Ich verspreche Ihnen viele wundervolle Stunden mit Musik – und hoffe insgeheim auf eine neue Beschriftung der offenbar unvermeidlichen Nagra-Schublade: Perfekte und hochmusikalische Technik!

Die Technik des Nagra Jazz

Nagra Jazz und Nagra Classic AmpBei der Entwicklung des Nagra Jazz standen die Modelle PL-P und PL-L Pate, die 1997 und 2001 auf den Markt kamen und damals neue Maßstäbe für Röhren-Vorverstärker setzten. Trotzdem entschloss sich Nagra, einen Vorverstärker zu kreieren, bei dem die oberste Prämisse nichts anderes ist als: Ruhe.
Hatten PL-P und PL-L schon einen Rauschabstand von 100 dB, so war es der Ehrgeiz der Entwicklungsingenieure, diese Grenze beim Jazz noch weiter nach unten – also noch weiter in die Stille – zu erweitern. Mit moderneren Bauelementen und einer besonderen Schaltungstopologie gelang es ihnen, einen Röhrenverstärker zu bauen, dessen Rauschabstand mit mehr als 105 dB dem der ruhigsten Digitalquellen entspricht.
Während bei den Vorgängern die Ein- und Ausgänge noch an den Seiten zu finden sind – wie bei den berühmten Tonbandgeräten und gemäß der Nagra-Philosophie, dass ein bequemer Zugriff auf die Anschlüsse den Betrieb vereinfacht –, verbesserte man hier das Layout in Richtung Home-HiFi und legte die Anschlüsse auf die Rückseite. Hinzu kam ein Schalter, der die Empfindlichkeit um 12 dB erhöhen kann: In der Stellung „0 dB“ wird das ankommende Signal „durchgereicht“, der Verstärker wirkt fast wie ein passives Stellglied. In der Stellung „+12 dB“ wird das ankommende Signal um diesen Betrag angehoben. Ein weiteres Feature sind die von Nagra selbst gewickelten Übertrager, die einen symmetrischen Betrieb erlauben und auch mit längeren Zuleitungen bestens zurechtkommen. Optional lassen sich im Jazz auch Eingangsübertrager zur Symmetrierung des XLR-Eingangs einbauen. Das Netzteil arbeitet in einem separaten Gehäuse; ein Upgrade der Stromversorgung ist also jederzeit möglich.
Die gedruckte Schaltung ist als 4-fach-Layer nach Mil-Spezifikation hergestellt. Die rückseitigen Anschlüsse des Gerätes befinden sich, freie Verdrahtung vermeidend, direkt auf der Leiterplatte. Alle Anschlüsse, auch die unsymmetrischen, sind erdfrei ausgeführt, um einen möglichst großen Störabstand zu gewähren. Hinter der Frontplatte sitzen die fernsteuerbaren Potentiometer für Lautstärke und Balance und der ebenfalls fernbedienbare Schalter für die Eingänge. Die Alps-Potentiometer garantieren extremen Gleichlauf und sehr lange Haltbarkeit.
Ein besonderes Augenmerk legt Nagra auf die Röhren und deren Betrieb: Die Anodenspannung von 200 Volt wird aus dem 12-Volt-Netzteil gewonnen. Die Doppeltriode ECC83 wird pro Kanal als Differenzverstärker von Transistoren angesteuert, was für einen stabilen Betrieb sorgt. Die zweite Doppeltriode ECC81 ist die eigentliche Verstärkerröhre, die über ein entsprechendes Widerstandsnetzwerk zwischen 0 und 12 dB umschaltbar ist. Alle Röhren werden nach einer 48-stündigen Einbrennphase einzeln gemessen und auf Störungsfreiheit und Mikrofoniearmut selektiert. 60 Prozent der untersuchten Röhren werden zurückgewiesen, weil sie nicht dem hohen Qualitätsstandard von Nagra entsprechen.

Erich Engel

 

Die Technik des Nagra Classic Amp

Nagra Jazz und Nagra Classic AmpDer Nagra Classic Amp ist eine Weiterentwicklung des MSA Amp. Besonderes Augenmerk wurde auf die Stromversorgung der Endstufe gelegt. Diese ist durch ein neues Schaltungsdesign und spezielle Bauelemente auf den Betrieb an unterschiedlichen Lasten ausgelegt. Solche Lasten werden durch die angeschlossenen Lautsprecher gebildet, deren Impedanzen meist sehr stark über den Frequenzbereich schwanken. Somit ist gewährleistet, dass die Endstufe mit den meisten auf dem Markt befindlichen Lautsprechern harmoniert; der Besitzer eines Classic Amps ist von Anpassungssorgen befreit.
Das Classic-Amp-Gehäuse ist doppelt so groß wie das des MSA. Es bietet Platz für ein Netzteil mit 400-Watt-Transformator und Glättungskondensatoren mit einer Gesamtkapazität von 1 141 000 µF. Eine spezielle Schaltung zur Korrektur des Leistungsfaktors sorgt dafür, dass die gelieferten Ströme mit der Spannung in Phase sind. Das Resultat ist ein Sinussignal mit geringsten Verzerrungen.
Die Endstufe selbst ist mit speziellen niederohmigen, von Hand selektierten MOSFET-Halbleitern in AB-Schaltung realisiert. Das Layout der gedruckten Schaltung mit vergoldeten Leiterbahnen ist auf minimale Störeinflüsse von außen und kürzeste Zuleitungen ausgelegt. Endstufen-Halbleiter und Gleichrichter sitzen gemeinsam auf einem großzügig dimensionierten Kühlkörper.
Die Eingangsempfindlichkeit des Classic Amps kann zwischen 1 und 2 Volt umgeschaltet werden. Eine spezielle Schaltung erlaubt den Wechsel in den Standby-Modus, wenn kein Musiksignal anliegt. Mikroprozessorgesteuerte Sicherheitsschaltungen überwachen das Hochfahren und den Standby-Betrieb, außerdem schützen sie die Endstufe und die angeschlossenen Lautsprecher.
Auf der Frontplatte sitzt das typische Nagra-Modulometer mit doppeltem Zeiger und dezenter Beleuchtung zur Anzeige der Leistung. Alle Betriebsarten – Ein, Aus, manueller und automatischer Betrieb – sind per Drehschalter anwählbar. Zusätzliche LEDs warnen vor Überhitzung oder Überlastung.
Auf der Rückseite ist die Endstufe mit symmetrischen XLR- und Cinch-Eingängen ausgestattet. Sie kann in gebrückter Konfiguration (1 x 200 W bei 8 Ohm) für den Mono-Betrieb oder auch in Bi-Amping-Modus verwendet werden.

Erich EngelNagra Jazz Nagra Classic Amp Navigator

Röhren-Vorverstärker
Nagra Jazz

Eingänge: 4 x Hochpegel unsymmetrisch (Cinch), 1 x Hochpegel XLR unsymmetrisch (optionale Eingangstrafos zur Symmetrierung lieferbar), 1 x Bypass (XLR)
Ausgänge: 2 x unsymmetrisch (Cinch), 1 x symmetrisch (XLR)
Eingangsimpedanz: > 75 kΩ
Ausgangsimpedanz: 50 Ω
Störspannungsabstand: 105 dB
Röhrenbestückung: 2 x 12AX7 (ECC83), 1 x 12AT7 (ECC81)
Besonderheiten: Verstärkung umschaltbar (0/+12 dB), dimmbares Modulometer, externes Netzteil, Fernbedienung, optionale Eingangstrafos zur Symmetrierung (1595 €), VFS Base (1815 €)
Maße (B/H/T): 28/8/27 cm
Maße Netzteil (B/H/T): 10/4,5/15 cm
Gewicht: 3,3 kg
Gewicht Netzteil: 1 kg
Garantiezeit: 3 Jahre
Preis: ab 11 825 €

 

Stereo-Endverstärker
Nagra Classic Amp

Leistung (8 Ω): 2 x 100 W
Eingangsimpedanz: > 100 kΩ
Eingangsempfindlichkeit: 1V/2V (umschaltbar)
Eingänge: je 1 x unsymmetrisch (Cinch) und symmetrisch (XLR)
Ausgänge: 1 Paar Anschlussklemmen (Cardas)
Besonderheiten: umschaltbare Eingangsempfindlichkeit, dimmbares Modulometer, schaltbarer Monobetrieb (1 x 200 W), optional VFS Base (1925 €)
Maße (B/H/T): 28/17/40 cm
Gewicht: 18 kg
Garantiezeit: 3 Jahre
Preis: 14 900 €

Gaudios, Brandhofgasse 11, 8010 Graz, Österreich, Telefon +43 316 337175

 

www.gaudios.info

 

Mitspieler
CD-Player: AcousticPlan Vadi
Vorverstärker: Shindo Aurièges, Audio Research LS
Endstufen: Air Tight ATM 300 (300B), Jadis DA 5 (mod. Tube Audio Professional), Welter 300B, Pass XA 30.5
Vollverstärker: Pass INT 60
Lautsprecher: Odeon No. 38, Acapella High Fidelio, Dynavox UniQorn, Rogers LS3/5
Kabel: HMS Gran Finale Jubilée Top Match LS und XLR, Netzkabel HMS Energia Suprema
Zubehör: HMS Energia Definitiva, Acoustic System Resonatoren, Acoustic Revive RD 3 und RR 888, Shakti Stones

 

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