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Zeppelin Air

Zeppelin Air, es ist Zeit, iPod-Dockingstationen ernst zu nehmen.

Wer den iPod nur mit Kopfhörern betreibt, der verpasst das Beste. Spätestens seit Apples Taschenspieler Musik nicht nur analog am Kopfhörerausgang und an den Dock- Buchsen ausgibt, sondern auch das reine Digitalsignal anbietet, ist der schicke Kalifornier als ernst zu nehmende Heim-HiFi-Komponente interessant. Zur Vervollständigung sind dann gefragt: eine hochwertige Analogwandlung, leistungsfähige Verstärker und Lautsprecher, die das Gebotene angemessen umsetzen können.Wer nun aber meint, all das gäbe es schon längst in Form zahlloser schmucker Desktop-Lösungen, dem sei ein zweiter Blick empfohlen. Fast alle iPod-Dockingstationen nehmen mit dem Analogsignal des iPod vorlieb. Regelrecht traurig sieht es in der Lautsprecher-Sektion aus. Da dominieren Breitbänder mit eingeschränktem Frequenzgang und unbedämpften Kunststoffgehäusen.
Was dagegen der englische Lautsprecherspezialist Bowers & Wilkins seit mittlerweile vier Jahren in der Rubrik iPod-Dockingstation anbietet, das bereitet reine Freude. Das Super-Dock heißt Zeppelin, sieht genauso aus und kann Musik außer vom angedockten iPod auch aus Netzwerken und via USB spielen. Die aktuelle Version mit dem fluffigen Namenszusatz „Air“ ist eine komplette Neuentwicklung im Format des Ur-Zeppelin von 2008 und beherrscht zusätzlich Apples drahtloses Musikstreaming namens Airplay. Der B&W Zeppelin Air erfüllt die Wunschliste an ein hifideles iPod-Dock geradezu vorbildlich. Im resonanzarmen Gehäuse aus faserverstärktem Kunststoff stecken fünf feine B&W-Lautsprecher: die Hochtöner für maximales Stereopanorama außen an den Zeppelin-Spitzen, weiter innen die Tiefmitteltöner mit gewebten Kevlarmembranen, in der Mitte dann, wo das Gehäuse am breitesten ist, ein einzelner ausgewachsener Tieftöner als Subwoofer. Die fünf Treiber werden von ebenso vielen Class-DEndstufen angesteuert. Der Digitalpart arbeitet mit 24 bit Auflöung und 96 kHz Bandbreite und rechnet alle ankommenden Musikströme auf dieses Format hoch. Der Aufwand hat sich hörbar gelohnt. Instrumente und Stimmen, egal ob klassisch, jazzig oder rockig, stellt der Brite mit Autorität und Substanz in den Raum. Untenrum schiebt ein wesentlich besser eingebundener Bass, als ihn in Satelliten und Subwoofer aufgetrennte Konkurrenten hinbekommen. Als Gegengewicht kann sich der Detailreichtum im Hochton durchaus mit guten HiFi-Lautsprechern messen. Dabei ist die Gesamtabstimmung rund, voll und ansprechend musikalisch.

Wichtig: Die Möglichkeit, den Basspegel anzupassen, sollte unbedingt genutzt werden. Im Regal bewirkt eine Absenkung um zwei Stufen unter Neutralstellung Wunder. Dann darf ’s auch mal gerne knackige Partybeschallung sein, ohne dass die Dübel aus der Wand fallen.
Weil auch die Verbandelung mit dem heimischen WLAN-Netzwerk dank ausgezeichneter Anleitungen unkompliziert vonstatten geht, das puristische Bedienkonzept ohne Display, dafür mit ergonomischer Funkfernbedienung perfekt funktioniert und weil der Zeppelin Air in der Summe von technischen Features und Design ohnehin einzigartig ist, bleibt als letzte Frage nur: Hat das MoMa eigentlich schon ein Belegexemplar?

 

www.bowerswilkins.com

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