Thomas Quendler – Awaking
Die Reihe „Next Generation“ ist ganz den Debütalben junger Künstler oder neuer Bands vorbehalten.
Folge 109 präsentiert das rein österreichische (genauer: Kärntner) Trio des Pianisten Thomas Quendler mit Jakob Gönitzer (Bass) und Jonas Kočnik (Schlagzeug). Quendler ist sonst eigentlich Keyboarder in einer elektrischen Fusionband, doch für seine Bachelor-Prüfung wollte er einmal „etwas anderes machen“, nämlich ein akustisches Trio. „Aber man hört sicherlich gewisse Parallelen“, fügt er hinzu.
Diese „Parallelen“ zur rockenden Jazz-Fusion sind in der Tat das besonders Lohnende und Faszinierende an Quendlers Trio. Das Stück „Madness“ zum Beispiel würde locker auch als Hardrock-Fetzer bestehen, die Ballade „Flow“ besitzt eine epische Breitwand-Ästhetik, und „Racso“ (Oscar?) entwickelt einen harten, hyperschnellen Swingbeat. Wie die rockende Energie dieses Trios funktioniert, kann man auch in den beiden Standard-Adaptionen gut verfolgen. Das Thema von Duke Ellingtons Ohrwurm „It Don’t Mean A Thing (If It Ain’t Got That Swing)“ wird konsequent und sachlich verdichtet (und swingt dann tatsächlich gar nicht mehr). Tania Marias rasante Scat-Nummer „Yatra Ta“ wiederum verwandelt sich in eine konzentrierte rhythmisch-metrische Studie. Die Geschlossenheit der Band, die cleveren Details im Arrangement, die nüchterne Stilistik, der Witz der Stücke, die explosive Dynamik im Spiel: Dieses junge Trio sammelt eine Menge Pluspunkte.
Thomas Quendler – Awaking
Label: Double Moon
Format: CD, digital



