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Tobias Hoffmann Trio
Tobias Hoffmann Trio – 11 Famous Songs Tenderly Messed Up KLAENG, 2014

Jazzidelity: Tobias Hoffmann Trio – 11 Famous Songs Tenderly Messed Up

Jazzidelity: Tobias Hoffmann Trio – 11 Famous Songs Tenderly Messed Up

Die Gitarre kennt viele Welten zwischen Songwriter-Klampfe und Lärm-Gewehr. Wer dieses Instrument spielt, schnuppert daher gerne mal hier oder dort hinein. Auch der Jazzgitarrist Tobias Hoffmann hat in verschiedenen Jazzbands – u.a. bei Frederik Köster und Max Andrzejewski – gezeigt, dass er in ganz unterschiedlichen stilistischen Facetten zu Hause ist. Auf seinem neuen Trio-Album nun lässt er heraus, was wirklich in ihm steckt: Die Palette reicht von Bob Dylan und Rio Reiser bis hin zu Miles Davis und Jimi Hendrix.

Tobias Hoffmann Trio
Tobias Hoffmann Trio – 11 Famous Songs Tenderly Messed Up
KLAENG, 2014

Tatsächlich ist 11 Famous Songs ein reines Cover-Album – aber die Originale werden hier niemals stur nachgeäfft, sondern sanft in Unordnung gebracht, eben „tenderly messed up“. Popsongs bekommen bissige Kanten, Rocksongs lärmige Abgründe, Jazzballaden anarchistische Verfremdungen. „Je mehr ich mich mit Jazz, Blues, Rock etc. auseinandersetze, desto mehr verschwinden diese Kategorien“, sagt Hoffmann. „Es gibt sehr viele Querverbindungen, oder wir erfinden einfach welche. Ich stelle mir vor, man betritt einen Raum, in dem Bob Dylan, Miles Davis, Hendrix, Monk, The Cream, Charles Mingus und die Beatles eine Party feiern.“ Und dann kann so etwas schon passieren: Gershwin und Dylan werden in Richtung Blues geschoben, Monks „Pannonica“ erhält einen Oldtime-Banjo-Anstrich, Rio Reisers „Junimond“ fängt an zu swingen und Jimi Hendrix’ „Who Knows“ wird zum alles durchdröhnenden Riff. Das Verrückte daran ist: Je weiter sich Hoffmanns Trio vom Original entfernt, desto näher rückt uns die innere Wahrheit des Songs. Hier wird nicht gecovert, hier wird das Verborgene entdeckt.

 

 

 

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