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Bach-Berio-Boulez

Martina Rudic und Michele Gamba – Correspondences

Bach Berio Boulez

Martina Rudic und Michele Gamba – Correspondences

Bach meets Moderne – auch wenn die Idee an sich nicht neu ist, sollte man diesem Album der Cellistin Martina Rudic und des Pianisten Michele Gamba mehr als nur ein Ohr schenken.

Zugegeben, die Idee ist wahrlich nicht neu: Bach meets Moderne. Vor dem Hintergrund der Wiederentdeckung polyphoner Kompositionsstrukturen im 20. Jahrhundert ist es beinahe schon ein diskografischer Running Gag, den Übervater barocker Tonsatzkomplexität mit den Großmeistern zeitgenössischer Musik in Verbindung zu setzen. Und wenn sich dann noch die Namen der Komponisten in einer so herrlichen Alliteration wie Bach–Berio–Boulez aneinanderfügen, dann ergibt sich geradezu eine Veröffentlichungspflicht daraus. Aber trotz dieser kleinen Eingangspolemik sollte man diesem Album der Cellistin Martina Rudic und des Pianisten Michele Gamba mehr als nur ein Ohr schenken.

Bach-Berio-Boulez

Dafür spricht allein schon die Seriosität des italienischen Labels Stradivarius, das sich seit Jahren mit großer Sorgfalt der Avantgarde des 20. und 21. Jahrhunderts widmet. Die drei Sonaten Bachs für Viola da Gamba und Cembalo erklingen hier nun in einer ganz und gar unsentimentalen und ganz auf die innere Struktur der Werke hin interpretierten Version für Cello und Klavier. Klug gewählt sind die beiden Kontrapunkte zu Bachs Sonaten, hat man sich doch für zwei Solokompositionen entschieden, die der üppigen barocken Polyphonie eine bewusste klangliche Reduktion gegenüberstellen. Ob im Duo oder solistisch, die beiden Interpreten beweisen, dass die Korrespondenz zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert immer noch für ein aufregendes Hörerlebnis sorgen kann.

Martina Rudic, Michele Gamba
Correspondences – Bach Berio Boulez
Label: Stradivarius
Format: CD, DL 24/96

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