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Signal Projects Phoenix Isolator

Signal Projects Phoenix Isolator

Nicht nur sauber, sondern reines Glück

Signal Projects Phoenix Isolator – Nicht nur sauber, sondern reines Glück

Das ist sie. Die Antwort auf Probleme mit der Energieversorgung. Der Signal Projects Phoenix Isolator ist ein hochentwickelter Trenntrafo und hält den Schmutz des Stromnetzes von den an ihn angeschlossenen Geräten fern. Das sorgt nicht nur in der Theorie für einen klanglichen Sprung nach oben.

Signal Projects Phoenix Isolator

In aller Kürze

Aufstellen, einstecken – fertig. Zum Anschluss des Signal Projects Phoenix Isolator muss man kein Elektronikstudium hinter sich haben. Nur ein wenig Einspielzeit trennt den Besitzer nach Inbetriebnahme vom Klang-Nirwana.

Signal Projects Phoenix Isolator Navigator


Ist der schwer! Eigentlich hatte ich der Redaktion versprochen, in Testberichten keine Jammerorgien mehr über das Gewicht meiner Testkomponenten anzustimmen. Aber beim Phoenix Isolator muss ich um eine Ausnahme bitten: Der so harmlos und unspektakulär aussehende graue Klotz mit seinem aus dem Vollen gefrästen Gehäuse aus T9-Aluminium lässt sich von einem durchschnittlich kräftigen Menschen nur mit Mühe von der Stelle bewegen. Rund 37 Kilo zeigt unsere Waage an, nachdem wir den Phoenix mit vereinten Kräften hinaufgewuchtet haben. Wenn er steht, dann auf spitzen Spikes, was bei der Wahl der Standfläche bedacht werden sollte.

Signal Projects Phoenix Isolator
Die mitgelieferten Spikes sind bei empfindlichen Oberflächen mit Vorsicht zu genießen.

Doch woher kommt die schiere Masse? Im Fotostudio schraubten wir die massive Bodenplatte ab, die von ebenso massiven Schrauben gehalten wird – und durften vier riesige, vibrationshemmend vergossene, platzsparend verschachtelte Ringkern-Trenntrafos bestaunen. Danach war der Namenszusatz „Isolator“ klar: Der Phoenix koppelt die an ihn angeschlossenen Komponenten kanal- und phasengetrennt vom direkten Kontakt mit dem Stromnetz ab. Die vier Trafos leisten 800 Watt, die Elkos sind Spezialanfertigungen. Das Prinzip kennt jeder Digital-Modellbahner: Gönnt man einer Lokomotive einen Pufferkondensator, dann fährt sie sogar eine Weile weiter, wenn man ihr mit einem Blatt Papier auf den Geleisen den Kontakt mit der Stromversorgung entzieht.

Signal Projects Phoenix Isolator
Ganz ehrlich: Klänge der Stahlklotz nicht so hervorragend, würden wir ihn genau so in eine Vitrine stellen und schön anleuchten. Das Innenleben des Phoenix offenbart die reinste Materialschlacht – und eine Topologie mit hervorragender Klangwirkung.

Analog dazu egalisiert der Signal Projects Phoenix Isolator mit seinem relativ simplen Aufbau Stromschwankungen und „Löcher“ im Heimnetz. Von den vier Netzdosen, die sich auf der Rückseite der „virtuellen Erdungseinheit“ (so nennt der Hersteller den Phoenix) finden, sind zwei für stromhungrige Verbraucher wie Endstufen reserviert, zwei andere nehmen weniger fordernde Quellen wie Streamer oder CD-Player beziehungsweise Phonovorverstärker auf. Beim Blick ins Gehäuse lassen sich die Anschlüsse anhand des jeweiligen Kabeldurchmessers leicht auseinanderhalten. „Die Kabel entstammen der Golden-Sequence-Serie von Signal Projects mit Gold-, Silber- und Kupferkomponenten“, weiß Uwe Klose, Chef des deutschen Vertriebs Applied Acoustics in Berlin. Bei Signal Projects setzt man sich breitbandig mit dem Themenkomplex „Strom“ auseinander und hat eine recht umfangreiche selbstentwickelte Kabelfamilie im Portfolio.

Signal Projects Phoenix Isolator
Der Leistungsverteiler von Signal Projects speist bis zu vier Komponenten. Hören kann man das sofort – sofern man sich beim Aufstellen nicht alle Knochen gebrochen hat. Unser Tipp: Schieben Sie das Gerät ohne Spikes ins Rack und schrauben Sie die vier Füße erst dann drunter. Ein Wagenheber mit SUV-Zulassung oder mehrere helfende Hände sind dabei unerlässlich.

Die Spulen der Ringkerntrafos werden laut Herstellerangabe aus sauerstofffreiem (OFC-)Kupfer gewickelt und dreifach versiegelt, um vagabundierende Störströme oder klanghemmende Vibrationen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Die 800 Watt der Vier-Trafo-Konstruktion genügen, um selbst Endstufen wie meine Mark Levinson No. 27 dranzustöpseln, ohne sich um das heimische Netz Sorgen machen zu müssen. Wie alle seriösen Trenntrafo-Konstruktionen erfüllt übrigens auch der Signal Projects Phoenix Isolator seine Wächterfunktion und schützt die mit ihm verkabelten Geräte vor Überschlagspannungen, wie sie bei Gewittern auftreten können, wenn ein Blitz in den Hauptstromverteiler einschlägt. Die Kaltgerätedose am Eingang ist zwar „nur“ ein C16-Typ, nicht die für höhere Ströme ausgelegte C19, wurde aber in Griechenland, wo der Stammsitz des Unternehmens steht, unter anderem mit rhodinierten Kupferkontakten optimiert.

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Wie bereits erwähnt, sind Spikes bei 37 kg und empfindlichen Oberflächen mit großer Vorsicht zu geniessen. Aus diesem Grund entschieden wir uns für die Fotos die wunderbaren Gerätefüße der Subbase Audiomanufaktur zu verwenden.

Wie wirksam ist der „Feuervogel“? Dazu ein kurzer Exkurs: FIDELITY-Stammleser wissen, dass meine mittelfränkische Mietwohnung der Gegenentwurf zum highendigen Nirwana ist: Zwar wurde das Hausnetz des um 1900 gebauten Hauses vor einigen Jahrzehnten fachgerecht erneuert, aber gewiss nicht unter dem Gesichtspunkt der möglichst stabilen Stromversorgung höchstwertiger Unterhaltungselektronik. Größter Nervfaktor ist ein Skibrillen- und Arbeitskleidungs-Hersteller in der Nachbarschaft, dessen Produktion 24/7 läuft und auch an den Wochenenden eine Menge „Schmutz“ in die städtische Stromversorgung zurückdrückt. Auch das mir benachbarte Einkaufszentrum sorgt zuverlässig dafür, dass ich nicht einmal an den Wochenenden oder in den Abendstunden sauberen, nicht von Steuersignalen getriggerten Strom habe. Im Hause Draminski läuft also nichts ohne Netzfilter und/oder Trenntrafos, wenn es um genussvolles Musikhören geht. Entsprechend viele Konstruktionen habe ich in den vergangenen Jahren ausprobiert, manche wegen erwiesener Wirkungslosigkeit auch schnell wieder abgestöpselt, bis ich an einem amerikanischen Filter hängenblieb, das zwar auch nicht das Ende der Fahnenstange verkörpert, aber mir doch Hörerlebnisse beschert, die ich ohne Strombehandlung nie haben würde.

Bildergalerie
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Der Phoenix Isolator, obgleich „nur“ ein Trenntrafo und kein Netzfilter, wie Uwe Klose betont, ist im Vergleich eine Zaubermaschine aus einer anderen Welt. So sauber, so klar definiert – auch in Sachen Timing auf dem Punkt – gab sich meine Anlage praktisch noch nie. Seitdem ich den Signal Projects eingeschleift habe, weiß ich die Qualitäten meiner aufwendig restaurierten und revidierten Mark Levinson No. 27 erst richtig zu schätzen. Und verstehe nun auch, warum der Ami-Bolide selbst von Transistorverächtern gerne in einem Atemzug mit den besten Röhrenverstärkern des Planeten genannt wird. Die Klangfarben wirken viel kräftiger als erinnert, ohne ins Bonbonbunte zu kippen. Details bildet meine Ami-Kette spürbar klarer ab, selbst gängige CDs klingen plötzlich nach High Resolution. Das ist natürlich nur Einbildung und hat primär damit zu tun, dass die suboptimale Stromversorgung bei mir daheim das Erreichen des klanglichen Maximums verhindert.

Signal Projects Phoenix Isolator

Im FIDELITY-Hörraum in Ismaning sind die Ausgangsparameter deutlich besser. Doch auch hier schaffte es der Phoenix, selbst aus technisch ausgereizten und auch in Sachen Stromversorgung fehlertolerant ausgelegten Musikmaschinen wie dem brandneuen Netzwerkspieler-Flaggschiff Esoteric N-01XD noch jene entscheidenden Klang-Prozentpunkte mehr herauszukitzeln, die aus einer sehr guten eine mitreißende Vorstellung machen. Frappierend, wie passable Räumlichkeit sich mit dem Isolator in packende Dreidimensionalität verwandelt, wie selbst preiswerte Vollverstärker plötzlich zu Regenbogen-Projektoren in Sachen Schattierungen werden und wie sehr vor allem die Dynamik, also die Spannbreite zwischen den lautesten und leisesten Schallereignissen, zulegt. Sogar der Rauschgrund, den praktisch jedes Gerät hat, tritt durchweg weiter in den Hintergrund und wird gefühlt „schwärzer“. Der wichtigste Fortschritt betrifft freilich das Timing: Mit dem Signal Projects Phoenix Isolator kommt in Fluss, was zuvor subtil holperig anmutete – der imaginäre Musikmotor läuft so rund, als habe man ihm Superleichtlauföl spendiert. Und das lange vor dem Ende der „Einbrennzeit“, die Uwe Klose für den Signal Projects Phoenix Isolator empfiehlt. Der ist für 6200 Euro die ideale Ergänzung für hervorragende Anlagen an mittelmäßiger Stromversorgung. „Weiter oben“ im Signal-Projects-Programm findet sich übrigens das zweiteilige Modell Gondor, das auch eine Netzfilter-Funktion beinhaltet. Bereits der Phoenix lehrt unsere Anlagen gleichwohl das Fliegen.

Info

Signal Projects Phoenix Isolator
Konzept: Trenntrafo für bis zu vier Verbraucher
Leistung: 800 W
Ausstattung: 4 Ringkerntrafos, Pufferkondensatoren, Steuerelektronik
Ausgänge/Stromabgriffe: 4, je 2 für Hochstrom-Bedarf und mittleren Strombedarf
Anschluss: C16-Kaltgeräte-Netzsteckdose mit hartem Netzschalter
Maße (B/H/T): 42/8/45 cm (ohne Spikes)
Gewicht: rund 37 kg
Ausführungen: mattgrau, auf Wunsch auch schwarz, silber oder champagner
Preis: um 6200 €

Kontakt

Applied Acoustics
Brandensteinweg 6
13595 Berlin
Telefon +49 30 4614874

www.applied-acoustics.de

www.signalprojects.com

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.