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AudioQuest Anti-Static Record Brush

AudioQuest-Chefdenker William E. Low hat sich mit etlichen Produkten um den Wohlklang verdient gemacht.

AudioQuest Anti-Static Record Brush Carbonfaser-Schallplattenbürste

AudioQuest-Chefdenker William E. Low hat sich mit etlichen Produkten um den Wohlklang verdient gemacht.

Fotografie: Ingo Schulz, Harald Wittig

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Ausgerechnet ein eher unscheinbares Zubehörteil gehört zu den heimlichen Stars im Produktportfolio: Die Plattenbürste „Record Brush“, eine Carbonfaser-Bürste auf Basis der legendären Decca-Bürste, ist seit nunmehr gut 35 Jahren ein Bestseller. Doch rastlos ist der Entwicklergeist, weswegen seit 2018 mit der „Anti-Static Record Brush“ eine Weiterentwicklung des Originals für rund 20 Euro erhältlich ist. Großen Wert legte AudioQuest bei der Neuen auf die Leitfähigkeit der Carbonfasern und des Griffstücks, das in edlem Goldton schimmert: Die Anti-Static weise gegenüber der älteren Schwester und den zahlreichen Mitbewerber-Bürsten eine bessere elektrische Verbindung zwischen Fasern und Griffstück auf, zudem sei mit der neuartigen Beschichtung – AudioQuest spricht von Goldkontakten – des Griffstücks die erforderliche Leitfähigkeit zur Hand des Benutzers sichergestellt.

AudioQuest Anti-Static Record Brush Carbonfaser Schallplattenbürste

Der antistatische Trick der „Record Brush“ liegt in ihrer goldenen Griffbeschichtung: Die stellt optimalen Kontakt zum Nutzer her und verwandelt ihn in eine Erdung. Vorm Plattenputzen also immer schön die Schuhe ausziehen.

 

Der fungiere so und idealerweise als „Erdung“ für die statische Elektrizität, die dann – wisch und weg – von der Schallplatte entschwindet und das ungeliebte Knistern unterbindet. Dass die Carbonfasern auch den Abtasterfeind schlechthin, nämlich den guten Groove erstickenden Staub, aus den Rillen entfernt, versteht sich von selbst. Dafür sind diese Bürsten da und gedacht, deswegen findet sich eine in den meisten Vinyl-affinen Haushalten. Sogleich melden sich die Benutzer von weitaus kostengünstigeren Carbon-Bürsten zu Wort und menetekeln Scharlatanerie und Beutelschneiderei. Gemach. Zunächst ist sachlich festzustellen, dass – auch im Vergleich mit der älteren AQ-Bürste – eine sehr viel höhere Anzahl an Carbonfäserchen die Materialgrundlage für die zweireihige Bürste sind. Außerdem sind diese Fasern elastisch genug, um der empfindlichen Schallplatte keinen Schaden zuzufügen. Da sie zudem besonders fein seien, könne die Anti-Static dem Mikroschmutz so richtig zu Leibe rücken – eine mit dieser Bürste entknisterte und entstaubte Schallplatte klinge stets wie neu. Das wollen wir aber selbst hören. Auf geht’s zum Praxistest.

AudioQuest Anti-Static Record Brush Carbonfaser Schallplattenbürste

Die Neuauflage der legendären CTI-Produktion First Light von Trompeten-Ikone des Hard Bop Freddie Hubbard nimmt auf dem Plattenteller Platz, der kommt in Bewegung und ich senke die Anti-Static – selbstverständlich korrekt an den goldfarbenen Griffpunkten gehalten – vorsichtig auf das Vinyl. Dabei ist wie immer beim Umgang mit Plattenbürsten zu beachten: Sobald sich die Borsten biegen, ist der Druck zu stark. Das kann dann sehr schnell zu verschlimmbessernden Beschädigungen führen. Also ganz locker-behutsam wie ein Vögelchen zwischen den Fingerspitzen gehalten fühlt sich die Anti-Static wohl, die LP bedankt sich für die sanfte Behandlung. Aber nicht zu locker, denn sonst könnte die Bürste beim Abheben davonfliegen. Wie wirkt sie nun? Kurz und bündig: Sehr effektiv. Denn die Test-LP gehörte zu den Knister-Knaster-Neuerwerbungen und sorgte ebenso wie das billig nachgemachte Cover zu meinen enttäuschendsten Neukäufen. Ich hatte tatsächlich meine 35 Jahre alte Original-LP bevorzugt. Dank der Anti-Static erklingt die LP nun ohne nerviges Knistern und tatsächlich sehr viel differenzierter und dynamischer als vorher. Dass das Original die bessere Wahl bleibt, liegt am Digitalmaster, und das erbärmlich digitalisierte Cover kann die AudioQuest-Bürste nicht in ein wunderschönes Analogfoto zurückverwandeln. Gut und empfehlenswert ist die Anti-Static Record Brush jedenfalls und darf deswegen an alle meine Vinyl-Schätze.

 

AudioQuest Anti-Static Record Brush Carbonfaser-Schallplattenbürste

Preis: 19 €

 

www.audioquest.de

 

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