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Test: beyerdynamic A 200 p

beyerdynamic A 200 p – Einmal HiFi2go, bitte!

Die klanglichen Verlockungen sind groß, die Äußerlichkeiten winzig

„Marc, ich habe hier einen Verstärker, der passt super zu Dir. Komm doch mal vorbei.“ Noch heute klingen die Worte von Cai Brockmann in meinem Ohr, mit denen er mich in die Redaktionsräume der FIDELITY lockte. Voller Neid sah ich bisher zu, wenn große Pakete mit tollen Gerätschaften in Richtung meiner verehrten Kollegen versendet wurden. Und jetzt war ich dran. Endlich. Noch einmal Klingeln und dann kann ich auch so einen Wahnsinnsverstärker in Empfang nehmen.
Nun, um es kurz zu machen: Der Verstärker, der laut Ansage des Chefredakteurs so optimal zu meinem hippen jungen Lebensstil passt, ist nicht größer als ein Hanuta. (Das hat man halt davon, wenn man sich freiwillig InEars ins Ohr steckt! Anm. v. CB)
Die Rede ist vom beyerdynamic A 200 p. Ein DAC und Kopfhörerverstärker zur Verwendung an Smartphones und Tablets der neuesten Generation: iPhones und iPads mit Lightning-Anschluss sowie Geräten mit Android-Betriebssystem ab mindestens Version 4.1 und digitalem USB-Audioausgang. Bevor man sich also zum Kauf entscheidet, sollte ein Blick in die Kompatibilitätsliste auf der Webseite des Herstellers geworfen werden.
Der kleine Racker sieht von außen sehr schlicht aber dennoch stylish aus. Besonders auffallend ist der Lautstärkeregler auf der Vorderseite: Ein großes silbernes Drehrad mit Herstellerlogo und Gumminupsi. An der Seite befinden sich drei Tasten (Zurück/Start-Stop/Vor), an der Oberseite entdeckt man den Kopfhörerausgang mit Einschaltknopf. Dieser kann auch eine Position einnehmen, bei der dann alle Tasten samt Lautstärkeregler gesperrt sind. Gut.
Auf der Unterseite befindet sich der „spezielle“ Micro-USB Anschluss zum Aufladen und Anschluss an den Player. Hier stellen sich mir das erste Mal die Nackenhaare auf: Warum wird ein „spezieller“ Micro-USB-Anschluss verwendet? Müssen wir uns nicht schon mit genügend Lade- und Audiokabeln herumschlagen? Warum verwendet der Hersteller hier nicht einen Standard-Micro-USB-Anschluss? Eine Erklärung hierfür konnte ich nicht finden. Zwar werden alle nötigen Kabel mitgeliefert (Anschlusskabel an Apple- und Android-Geräte, sowie ein USB-Kabel zum Laden bzw. Anschluss an den PC), aber wehe man hat das Ladekabel nicht dabei, dann ist nach elf Stunden Hörvergnügen Schluss. Hier wäre es deutlich anwenderfreundlicher gewesen, keine Sonderlocke zu fahren, sondern einen gängigen Micro-USB-Stecker zu verwenden.
Etwas „speziell“ ist auch die Länge der Kabel für den Anschluss am Taschenspieler: Mit nur 15 Zentimetern ist das Kabel meiner Meinung nach zu kurz. Die drei Tasten an der Seite dienen der Steuerung des Players, somit fände ich es praktisch, wenn man das Smartphone in der Hosen- oder Jackentasche verschwinden lassen und den A 200 p als „Fernbedienung“ an der Außenseite anbringen könnte. Das ist aufgrund der Kürze des Kabels aber nicht möglich. Doppelt schade, da Beyerdynamic sogar ein passendes Etui mitliefert.

Klanglich hingegen ist das 51-Gramm-Leichtgewicht ein echtes Schwergewicht. Wen wundert’s, haben doch die Entwickler von Astell&Kern ihr Know-how dazu beigetragen. Der verwendete DAC, ein Wolfson WM8740, wandelt das digitale Futter problemlos in High-End-Hörgenuss. Das fällt besonders bei hochwertigem Quellmaterial wie FLACs oder ALACs positiv auf. Die Besonderheit beim Beyerdynamic A 200 p ist, dass durch den Anschluss an die digitale Schnittstelle des Smartphones (per Lightning oder USB) die Musik direkt übergeben und somit der schlechtere D/A-Wandler im Telefon umgangen wird. Somit ist der Klang, im Vergleich zum Kopfhörerausgang des Telefons, viel klarer und überzeugender.
Doch nicht nur unterwegs macht der Winzling eine klanglich gute Figur. Zu Hause mit dem USB-Kabel an den PC angeschlossen, gibt er sich als vollwertiger DAC zu erkennen und kann als ebensolcher verwendet werden. Gleichzeitig wird der Edelwinzling dabei geladen und ist nach kurzer Zeit wieder voll für den mobilen Einsatz bereit.
Wer unterwegs auf vollwertig klingendes HiFi nicht verzichten und die DAC-Funktion auch zu Hause am Computer nutzen will, der findet im Beyerdynamic A 200 p einen schicken, zuverlässigen Partner mit tollem Klang. In Verbindung mit einem guten Kopfhörer wird so aus dem Smartphone HiFi2go. Aber Vorsicht: hipper Lebensstil vorausgesetzt …

 

beyerdynamic A 200 p

Eingang digital: 1 x „spezieller“ Micro-USB
Ausgang analog: 1 x Mini-Klinke (3,5 mm)
Maximale Ausgangsspannung: 150 mV
Ausgangsimpedanz: 1,1 Ohm
DAC: Wolfson WM8740 max. 24 bit / 96 kHz
Zubehör: Lightning- und Micro-USB-Adapter, USB-Ladekabel, Lederetui, Quickstart-Guide
Max. Laufzeit mit einer Akkuladung (Herstellerangabe): 11 Stunden
Gewicht: 51 g
Abmessung: 55 x 55 x 13 mm
Garantie: 2 Jahre

Beyerdynamic GmbH & Co. KG
Theresienstr. 8
74072 Heilbronn
Telefon: +49 7131 617-430

 

www.beyerdynamic.de

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.