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Magnat LZR 760 - 765 - Kühl-moderne Optik trifft auf vergleichsweise warmen Klang – und bequemen Sitz

Magnat LZR 760 / 765 Kopfhörer

Magnat LZR 760 / 765 – Kampf des Titans

Magnat stattet seine Kopfhörer der LZR-Reihe mit titanbeschichteten Membranen aus. Der LZR 760/765 soll den Spagat aus wohlklingend, trag- und bezahlbar schaffen. Schafft er das?

Sie kennen das: Man hat einen Kurztrip geplant und möchte natürlich auch unterwegs in passabler Qualität Musik hören. So, wie die beste Freundin vor dem Kofferpacken stundenlang vor ihrem Kleiderschrank steht („Was nehm ich denn bloß mit?“), sitze ich ratlos im Wohnzimmer und sinniere. Am praktischsten sind ja die iPod-Ohrhörer: In die Jackentasche geknüllt und fertig. Aber der Klang! Hm, andererseits der schicke von Ultrasone? Wenn der geklaut wird, sind 600 Ocken futsch. Und dann ist auch nicht mehr Platz fürs Necessaire. Und dann wäre da noch dieser eine andere Kopfhörer im preislichen Mittelfeld, der klingt eigentlich super, aber er sitzt grauenvoll – als Brillenträgerin habe ich nach einer halben Stunde Brillenbügel-Kopfhörer-Sandwich-Ohren.

 

Nun, diese Entscheidung könnte demnächst schneller fallen, denn Magnat stößt mit der LZR-Serie in ein ganz interessantes Marktsegment: Kopfhörer, die bezahlbar und bequem sein sollen – und noch dazu auch einen Klang mitbringen, der den HiFi-Freund nicht verzweifeln lässt. Derzeit besteht die Serie aus drei Modellen: dem Einstiegsmodell LZR 580, dem Topmodell LZR 980 und meinem heutigen Probanden, dem LZR 760. Er ist als Standardausführung in Weiß und Schwarz erhältlich, aber auch gegen einen kleinen Aufpreis von 20 Euro als Modell „Executive“ (hier bewunderndes Raunen hindenken). Diese Metallic-Version klettert zur weiteren Unterscheidung in Magnats Nomenklatura dann auch noch fünf Zähler nach oben, auf 765.
Zu den Äußerlichkeiten: Der Kopfhörer kommt in einem platzsparenden, ausreichend stabilen Hartschalengehäuse, in dem er gefaltet ruht. Die Anfassqualität ist angesichts der Preisklasse sehr gut, das beiliegende Kabel (Miniklinke) deutet schon darauf hin, dass der LZR 765 vornehmlich nicht für den Tonstudiobereich gedacht ist. Adapter für Flugzeuganschlüsse und auf 6,3-mm-Stereoklinke liegen freundlicherweise bei. Angenehm realitätsnah: Im mitgelieferten Kabel verbirgt sich auch eine Android- und iOS-kompatible Fernbedienung und Freisprecheinrichtung. Das Kabel ist kopfhörerseitig nicht verlötet – wer möchte, kann also auch ein eigenes Miniklinkenkabel verwenden. Beim ersten Auspacken schienen mir die Hörmuscheln auf den ersten Blick etwas wackelig aufgehängt – das ist aber so gewollt: Ganz erstaunlich, wie gut dadurch die Passform ist, auch wenn es sich um von mir grundsätzlich nicht so sehr geschätzte On-Ear-Kopfhörer handelt. Hat man den LZR 765 erst einmal auf dem Schädel, dann wundert man sich, wie angenehm und gut er sitzt – und wie gelungen die Balance zwischen Andruckkraft und Bequemlichkeit ist. Der LZR 765 ist für mich der erste On-Ear-Kopfhörer, den man gerne auch viele Stunden lang aufhaben mag. Dazu trägt sicherlich auch sein geringes Gewicht von nicht mal 160 Gramm bei.
Doch wie klingt’s denn nun? Magnat hat seinen LZR 760/765 mit 40-mm-Breitbändern ausgestattet. Das Abstrahlverhalten der Membran sei, wie der Hersteller auch auf seiner Internetseite nicht müde wird zu betonen, mithilfe eines Lasers optimiert worden. Ob es nun daran liegt oder auch an anderen Forschungstätigkeiten: Der Magnat klingt jedenfalls ausgesprochen angenehm. Auch wenn die äußere Form recht modern-futuristisch anmutet, wirkt der LZR 765 zu keiner Sekunde kühl oder analytisch. Im Gegenteil: Die tendenziell eher etwas milde – aber keinesfalls bedeckte – Hochtonabstimmung ergibt im Zusammenspiel mit einem farbenprächtig durchzeichnenden Mittenband und einem erstaunlich profunden Bass eine ausgesprochen langzeittaugliche und reife Wiedergabe. Das funktioniert bei allen Musikrichtungen: Ganz gleich, ob ich mit Katatonias Album Night Is The New Day in Tieftonwelten schwelge oder Mozarts „Spatzenmesse“ genieße – der LZR kann richtig losrocken, gibt aber genauso gut auch Sopranstimmen lupenrein wieder. Einzig und allein in puncto räumlicher Tiefenstaffelung geht noch mehr – hier z. B. bei meinem Referenzmodell von Ultrasone, das dann aber auch dreimal so viel kostet.
Die Moral von der Geschicht: Vorgabe voll erfüllt! Den Magnat LZR 765 nimmt man wirklich gerne mit auf Reisen, denn er bietet ausgezeichneten Klang fürs Geld – und er trägt auch im kleinen Handgepäck nicht auf. „Executive“ nach Maß!

 

 

Magnat LZR 760 / 765

On-Ear-Kopfhörer, geschlossen
Impedanz: 32 Ω
Bestückung: 40-mm-MCT-Breitbandtreiber
Lieferumfang: 140-cm-Kabel (austauschbar) mit Steuerung von Apple- und Android-Funktionen per Fernbedienung, Adapter für 6,3-mm-Klinkenanschluss, Reiseadapter
Ausführungen: „Pure White“, „Pure Black“ (LZR 760), „Executive Metallic“ (LZR 765)
Gewicht: 152/156 g
Maß (B/H/T): 185/88/74 mm
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: 180/200 €

 

Magnat Audio-Produkte GmbH
Lise-Meitner-Straße 9
50529 Pulheim
Telefon 02234 8070

 

www.magnat-lzr.com

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