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Holly Cole - Dark Moon

Holly Cole – Dark Moon

Holly Cole – Dark Moon

Die Spezialität der kanadischen Sängerin ist das Understatement.

Schon in ihrer Anfangszeit – zu Beginn der 1990er Jahre – schaffte es Holly Cole, unerwartetes Songmaterial auf eigensinnige, frische Weise zu interpretieren, aber es gleichzeitig so klingen zu lassen, als wäre das gar nichts Besonderes. Auch für Dark Moon, ihr 13. Album, hat sie wieder eine ungewöhnliche Songauswahl getroffen.

Holly Cole - Dark Moon

Es sind elf Stücke aus den 1940er bis 1960er Jahren, im Original angesiedelt zwischen Jazz, Rock’n’Roll, Surf und Country. Fast ohne Vorbereitung sei man die Aufnahmen angegangen, sagt Cole. Die Arrangements sind entsprechend sparsam, enthalten sich sozusagen einer genauen stilistischen Festlegung. Da gibt es ein paar Töne vom E-Piano und Vibrafon, sehr reduzierte Klavierphrasen, schöne Besenarbeit, auch einmal einen gestrichenen Kontrabass. Howard Levy steuert ein Solo auf der chromatischen Mundharmonika bei („No Moon At All“), Kevin Breit diverse rätselhafte Gitarrensounds. Mehrere Stücke kommen ganz ohne Schlagzeug aus. Quasi nackt hört man hier Holly Coles reife Stimme, die über die Jahre deutlich rauer, tiefer, brüchiger geworden ist. Noch immer ist sie eine Sängerin der kleinen Nuance, der kaum merklichen Brechung. Sie kann leise und verletzlich, aber auch herausfordernd und frech. Sie spielt mit den Emotionen der Lyrics und denen der Hörer. Die Songs bleiben kurz, schlank, aufs Wesentliche konzentriert – mit der Geste des Beiläufigen.

Holly Cole – Dark Moon

Label: Rumpus Room
Format: CD, LP, digital

www.hollycole.com

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