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in-akustik Referenz LS-4004 AIR Lautsprecherkabel

in-akustik Referenz LS-4004 AIR Lautsprecherkabel

Helix To Heaven

in-akustik Referenz LS-4004 AIR – Helix To Heaven

Zum 40-jährigen Bestehen krönt in-akustik sein Kabelprogramm mit einem beeindruckenden Topmodell.

in-akustik Referenz LS-4004 AIR Lautsprecherkabel

In aller Kürze

Das in-akustik LS-4004 AIR ist dick, aber biegsam. Kostspielig, aber preiswert. Endlos detailliert, aber musikalisch integrativ – ein phänomenales Lautsprecherkabel!

in-akustik Referenz LS-4004 AIR Navigator


Mal eben kurz die Stereoanlage retten. Mit einem Kabel. Ein verrückter Gedanke – aber hey, Kabel machen einen Unterschied, also warum nicht? Die Netzstrippe für den schwarzen Hintergrund, das NF-Kabel für den Raum, und markerschütternden Bass bekommen wir mit der richtigen Lautsprecherleitung auch noch hin.
Einspruch!
Kein Kabel rettet eine schlecht kombinierte Anlage. Oder bügelt einen fieberkurvigen Raumfrequenzgang gerade. Ein Kabel ist kein Equalizer. Es hat genau eine Aufgabe: ein Ausgangssignal unbeschadet zum Empfänger zu bringen. Sehr gut ist ein Kabel, wenn es die Qualitäten einer grundsätzlich harmonischen Anlage heller erstrahlen lässt. Ein hervorragendes Kabel kann unter den richtigen Umständen ein kleines Wunder vollbringen.

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Es gibt keine Superkabel, die noch flexibler zu installieren sind, als die AIR-Modelle. Und, ja, das gilt auch für das 4004.

Stichwort Wunder: Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht das in-akustik LS-4004 AIR. Ein niederinduktives und niederkapazitives Lautsprecherkabel im Gegenwert einer hochklassigen Elektronikkomponente. Es ist das Topmodell des südwestdeutschen Herstellers und führt die clevere AIR-Bauweise, die mit dem LS-2404 AIR eingeführt wurde, noch einen Schritt weiter.

Hier wie da sind lackisolierte Kupferlitzen, die als „Cross Link Super Speed Hohlleiter“ zweilagig ohne Isoliermantel über PE-Kerne geflochten werden, der Grundbestandteil des Kabels. Im Fall des LS-4004 AIR werden 16 dieser Stränge in Handarbeit durch Lochscheiben, die sogenannten Clips, gefädelt – doppelt so viele wie beim kleinen Bruder LS-2404, resultierend in 19,2 Quadratmillimeter Kupfer. Durch Verdrehen der Clips gegeneinander erhält das Kabel seine endgültige Helix-Form. Ein halbdurchsichtiger PE-Netzmantel ermöglicht dem Betrachter eine Würdigung der nicht unwesentlichen Menge an Handarbeit, die in den Zusammenbau geflossen ist.

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Bauen mit Luft: Die AIR-Serie von in-akustik erfordert viel akribische Handarbeit und ist selbstverständlich „Made in Germany“.

Die Konstruktion des LS-4004 AIR basiert auf der Tatsache, dass ebenso wie das Leitermaterial – sein Querschnitt, seine Reinheit etc. – die Übertragungseigenschaften beeinflusst, es dies auch die unmittelbare Umgebung des Kabels tut. Das nicht leitende Material, das sich dort, im direkten Einflussbereich des sich um den Leiter bildenden elektromagnetischen Felds, befindet, ist das Dielektrikum. Jedes Dielektrikum, egal ob fest, flüssig oder gasförmig, interagiert mit dem Nutzsignal. Die geringsten dielektrischen Verluste weist ein frei in der Luft schwebender Leiter auf. Im LS-4004 AIR bildet die hauchdünne Lackschicht, die die feinen Kupferdrähtchen voneinander isoliert, die einzige dielektrisch wirksame Schicht. Ansonsten ist da vor allem: Luft.
Konfektioniert wird das AIR-Kabel in Crimp-Technik und unter Verwendung eigens angefertigter rhodinierter Endstücke aus Tellurium-Kupfer (die Legierung weist günstige mechanische Eigenschaften für die Fräs-Bearbeitung auf), die sich wahlweise mit Kabelschuhen oder Hohlbananensteckern bestücken lassen. Dabei kann der Nutzer den Winkel, in dem Banane bzw. Kabelschuh vom Kabel abstehen, individuell einstellen. Feine Sache – aber der mitgelieferte dünne Torx-Winkelschlüssel ist angesichts des für festen Halt nötigen Drehmoments schlicht überfordert; hier bitte zu richtigem Werkzeug greifen.

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Krönung der Bequemlichkeit: Die Kröpfungswinkel von Banana- oder Gabelschuh-Anschlüssen sind praktisch frei fixierbar.

Das feuerwehrschlauchdicke Gelenkkonstrukt hat einen imposanten optischen Auftritt, erweist sich in der Praxis aber als buchsenschonendes Leichtgewicht. Die cleveren Clips sorgen zudem für erfreuliche Flexibilität. So lässt es sich auch bei beengten Platzverhältnissen locker verlegen und wird mit Sicherheit weder Kompaktboxen vom Ständer noch Verstärker aus dem Rack ziehen.

Das LS-4004 AIR sorgte auf Anhieb für Verblüffung. Wurde es in eine Anlage integriert, fiel regelmäßig weniger sein Vorhandensein auf als vielmehr die Abwesenheit der Klangsignatur des vertrauten Verbinders. Da sprangen einem keine klar benennbaren Eigenschaften entgegen, keine Frequenzbänder, Raumdimensionen oder Farbschattierungen, die des expliziten Lobs bedürften. Sehr verkürzt gesagt, ließ einen das LS-4004 AIR erkennen, wo ein vertrautes Kabel unvollkommen ist – und welches Potenzial doch in der eigenen Anlage schlummert.

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Krönung der Bequemlichkeit: Die Kröpfungswinkel von Banana- oder Gabelschuh-Anschlüssen sind praktisch frei fixierbar.

Weil Kabel passive elektrische Bauteile mit einem komplexen Mix an Eigenschaften darstellen (Stichwort: Ersatzschaltbild – jedes Kabel hat einen Widerstand, eine Kapazität, eine Induktivität und eine Impedanz), hatte ich mir vorgenommen, die Testobjekte in möglichst unterschiedlichen Umgebungen auf die Probe zu stellen. In den vertrauten vier Wänden kamen meine Naim-Endstufe (Old-School-Transistor mit niedrigem Dämpfungsfaktor) und der mit 300B-Trioden bestückte Silbatone-Vollverstärker JI-300B Mk III zum Zug. Außer Haus fiel die Wahl auf eine Anlage mit einem durchzugsstarken Accuphase-Vollverstärker und feinen Dreiwege-Edelkompakten aus dem Hause KEF, und – der Exot im Ring – auf eine röhrenbestückte Hochwirkungsgradkette.

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Wirklich nichts als Luft als Isolator zwischen den einzelnen Adern!

Der Silbatone nahm den Austausch der Lautsprecherkabel überraschend gelassen. Nun ist meine Standard-Kabelage aus dem Hause Fadel auch nicht von schlechten Eltern. Aber etwas mehr „Wow!“ hätte ich schon erwartet. Gut, das Klangbild schien nun gelöster. Auch offener, freier. Ich ließ die Zeit vergehen und hörte täglich zunehmend länger Musik. Ohne große A/B-Vergleiche wurde klar, dass der Amp mit den in-akustiks souveräner, gar einen Tick lauter zu spielen schien. Die Musik floss widerstandslos ins Ohr und von dort ohne Umweg in den Bauch. Meine Güte, machte das Spaß!
Zwischen meinen Naims und den Ayon-Lautsprechern fügte sich das LS-4004 AIR ein, als sei es für diese Kombi entwickelt worden. Wieder ließ es die Musik beschwingter aus den Boxen fließen, wirkte wie ein Wegfreiräumer für auf Tonträger gespeicherte Stimmungen. Eine klangfarbliche Präferenz ließ sich weder in Richtung dunkel noch hell ausmachen. Tiefste Bassfrequenzen – nicht eben die Paradedisziplin der Naims – schienen in bisher unbekannter Souveränität im Raum zu stehen. Nicht im Sinne von „mehr Bass“, sondern als ausgedehntere Bandbreite. Dazu Obertondetails, Dreidimensionalität, Klangablösung und Dynamik vom Allerfeinsten. Dieses Kabel schaffte es, die Leistung meiner Kette um eine ganze Klasse zu befördern!

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Die Enden werden nicht verlötet, sondern unter grßem Druck gecrimpt.

Der Einsatz in der gut harmonierenden Accuphase/KEF-Kette wäre beinahe zum Prüfstein für eine Freundschaft geworden. So gewaltig war der Unterschied zwischen der per se nicht schlechten Einsteiger-Strippe des Anlagenbesitzers und dem Über-Kabel aus dem Schwarzwald, dass auf Flüche ernsthafte Überprüfungen des Kontostands folgten. Das in-akustik befreite hier die Musik geradezu aus einem Korsett – ganz so, als hätte jemand eine Daten- und Dynamikkompression ausgeschaltet. Das Wow-Erlebnis dieses Tests!

Bildergalerie
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Auch die „Carte blanche“-Röhrenkette sorgte für Überraschung. Wieder kam mehr bei den Hörern an – mehr Luft, mehr Plastizität, mehr Information –, aber das „Hauskabel“ zeigte auch explizite Synergien mit seinen Mitspielern. Die Vermutung, dass der Erbauer dieser Anlage Verstärker und Lautsprecherlast sehr individuell aufeinander abgestimmt und einen dazu passenden „Mitmach-Verbinder“ gewählt hat, lag da nahe. Eine hochinteressante Erfahrung, die das bisher Erlebte schlüssig ergänzte.
So visuell imposant das in-akustik LS-4004 AIR daherkommt – es ist ein Verbinder von höchster Seriosität. Nichts an ihm ist Show, keine Aussage des Herstellers erfordert blinden Glauben. Alles ist sicht- und nachvollziehbar, angefangen beim Leitermaterial Kupfer, über das Kreuzungsmuster der Einzelleiter, das die Bildung von Wirbelströmen unterdrückt, den offenen Aufbau ohne geheimnisvolle Korrekturglieder, bis zu den praxisnah konstruierten Endstücken.

in-akustik Referenz LS-4004 AIR Lautsprecherkabel
Das in-akustik Referenz LS-4004 AIR gehört zweifelsohne zu den klangneutralsten Lautsprecherkabeln, die es für Geld zu kaufen gibt.

Kann ich den Klang des in-akustik-Topmodells auch „seriös“ nennen? Ich tu’s einfach. Das, jawohl, hochseriöse LS-4004 AIR klingt so, wie es heißt: nach Luft, nach Durchblick und Transparenz. Es fesselt durch Nicht-Einmischung. Der Fokus während des Testzeitraums lag immer auf der Musik, die mit dem in-akustik durchweg spannender und berührender klang als mit beliebigen anderen Verbindern. Vergessen wir mal das Preisschild: Das LS-4004 AIR ist ein phänomenales Lautsprecherkabel. Punkt.

Info

in-akustik LS 4004 AIR
Aufbau: Air-Helix, 16-fach „Cross Link Super Speed Hohleiter“ à 1,2 mm2
Besonderheiten: direkt verpresste Stecker aus Tellurium-Kupfer mit einstellbarem Winkel; Bi-Wiring-Option (Aufpreis 300 €)
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: 5600 € (2 x 3 m, Single-Wire-Konfektionierung)

Kontakt

in-akustik GmbH & Co. KG
Untermatten 12–14
79282 Ballrechten-Dottingen
Telefon 7634 5610-0

www.in-akustik.de

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.