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Stefano Bollan, Joy In Spite Of Everything
Stefano Bollan

Jazzidelity Plattenbesprechung: Stefano Bollani

Stefano Bollan, Joy In Spite Of Everything
Stefano Bollan

Stefano Bollani
Joy In Spite Of Everything
Label: ECM
Format: CD

 

Eigentlich wollte Stefano Bollani Popsänger werden. Und um seinen Vorbildern nahe zu sein, begleitete er sie jahrelang am Klavier. Erst mit 25 Jahren entdeckte Stefano Bollani seine wahre Berufung: als Jazzpianist. Seine heutigen Helden heißen Fats Waller, Oscar Peterson, Art Tatum, Chick Corea – Pianisten allesamt, die sich – wie er – durch Rasanz, Witz, Unberechenbarkeit und frappante Spieltechnik auszeichnen. Diesmal aber kommt uns der Tastenfex Bollani mit einer gewichtigen Jazzband, einem kompletten Quintett. An Bass und Schlagzeug: seine bewährten dänischen Partner Jesper Bodilsen und Morten Lund. Dazu an Gitarre und Saxophon: zwei große amerikanische Einzelgänger, der Saiten-Roots-Spezialist Bill Frisell und der Luftkapriolen-Bläser Mark Turner. Auch diesmal unwiderstehlich: Bollanis virtuoses Vergnügen am Musizieren – etwa im südafrikanisch tänzelnden „Easy Healing“, im packend swingenden „No Pope No Party“, im entfesselten Duostück mit Frisell („Teddy“) oder beim reinen Trio-Feuerwerk („Alobar E Kudra“ und „Joy In Spite Of Everything“). In den übrigen Stücken – eher Balladen – mag Bollanis Spielfreude weniger sensationell daherkommen, aber immer leuchtend vor Wärme und Optimismus. Durchweg originell sind seine Kompositionen – und maßlos inspirierend. Hier hat sich das Genie des Ausnahme-Pianisten direkt in die Vitalität des Ensembles übersetzt. Eine der großen Jazzplatten des Jahres.

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