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Mutec MC-3+USB, Digital Audio Master Clock/Audio Re-Clocker/USB-Interface

Mutec MC-3+USB

Der Schnittstellenwandler von Mutec ist ein Segen für jede Anlage.

Mutec MC-3+USB – Digital Audio Master Clock/Audio Re-Clocker/USB-Interface

Der Schnittstellenwandler von Mutec ist ein Segen für jede Anlage.

Die Jünger der audiophilen Digitaltechnik investieren für ihr bestmögliches Hörerlebnis nicht weniger als die Analogiker: Sobald das System mit einem guten D/A-Wandler als Herzstück steht, sind klangverbessernde Maßnahmen angesagt. Da der Kenner weiß, dass die Qualität digitaler Audiosysteme mit dem Abtast-Taktsignal der sogenannten Sampling Clock steht und fällt, trifft er Maßnahmen, um das Clocksignal zu optimieren und unregelmäßige Phasenschwankungen, den berüchtigten „Jitter“, praktisch auszuschließen. Da kommen ihm die Produkte des Berliner Digitalexperten Mutec gerade recht: Mutec widmet sich schon lange der Erzeugung, Konvertierung oder Verteilung digitaler Audio- und Taktsignale, die Mutec-Produkte sind vor allem im Pro-Audio-Bereich bestens beleumundet. Ein Star im Portfolio ist die MC-3+ Smart Clock: eine Masterclock fürs Digitalstudio, die nach eigenem Verfahren ein praktisch jitterfreies Taktsignal erzeugt und auf Grundlage dieser Technik ein tatsächlich konkurrenzloses Re-Clocking synchroner und asynchroner Digitalaudio-Quellen ermöglicht.

Seit kurzem gibt es jetzt eine MC-3+-Variante, die neben professionellen Anwendern besonders den Computer-HiFi-Enthusiasten anspricht: Das Gerät nennt sich MC-3+USB und verfügt über eine USB-2.0-Schnittstelle für den Direktanschluss an den Musikrechner. Nein, es handelt sich nicht etwa um den „alten“ MC-3+ mit zusätzlichem USB-Interface. Vielmehr haben wir es mit einer Neuentwicklung zu tun, die vor allem den digitalaffinen Highender für sich gewinnen möchte.

Mutec vertraut auf seine bewährte, eigens entwickelte 1-G(igahertz)-Clocktechnik, die eine Taktqualität an den Grenzen des technisch Machbaren ermöglicht: Ein extrem hochgetakteter D(igital)D(irect)S(ynthesis)-Frequenzsynthese-Prozess ist die Basis für Mutecs höchst präzisen Taktgenerator. Der werkelt auch im MC-3+USB, wo er unter anderem fürs Synchronisieren oder – besonders spannend – fürs „Re-Clocken“ zuständig ist, also das Neutakten von digitalen Audiosignalen, die via USB-Schnittstelle übertragen werden. AES3- und S/PDIF-Signale kann der Mutec ebenfalls retakten, entsprechende Anschlüsse sind vorhanden. Die eingehenden Signale werden hochauflösend abgetastet und erhalten ein komplett anderes, vom Gerät generiertes Taktsignal, das Phasenmodulationen im zeitdiskreten Bereich – den Jitter – so wirksam unterdrückt, dass das vom Mutec parallel an allen Digitalausgängen ausgegebene Signal praktisch jitterfrei ist. Allerdings ist der MC-3+USB ein digitaler Formatkonverter und verfügt über keine D/A-Wandler. Um etwas hören zu können, bedarf es also eines Wandlers, der idealerweise über AES3- oder S/PDIF-Eingänge verfügt.

Der Berliner kann sogar noch mehr: Dank eines integrierten Hardware-Konverters wandelt er über den USB-Eingang empfangene DSD-Files in PCM-Audio. Da HiRes-Files im DSD-Format bei Digitalisten derzeit wieder schwer angesagt sind, heißen wir diese Neuheit willkommen! Mit der aktuellen Firmware konvertiert der Mutec DSD 64, 128 und 256, die Abtastrate fürs ausgegebene PCM-Signal ist zwischen 176,4, 88,2 oder 44,1 kHz umschaltbar.

Überhaupt hat es das USB-Interface des Kistchens in sich, denn der Hersteller hat einigen Aufwand getrieben, um klangverschlechternde Störungen auszuschließen. So ist die USB-Empfangseinheit vollständig galvanisch vom Rest der Schaltung getrennt und arbeitet mit eigenen, besonders rauscharmen Audiotaktoszillatoren. Bei der Entwicklung rückversicherte sich Mutec bei seinen Beta-Testern (nach Aussage von Mutec-Chefdenker Christian Peters alles feinohrige Highender), ob der MC-3+USB bei der Signalverarbeitung tatsächlich immun gegen Störungen bleibt und blitzsauber arbeitet.
Der MC-3+USB ist – trotz seiner Anschluss- und Anzeigenvielfalt – einfach zu bedienen, im Zweifel hilft die sehr gut verfasste Bedienungsanleitung. Am Apple-Rechner ist der Berliner sofort einsatzbereit, für den Betrieb am Windows-PC muss zuvor der proprietäre ASIO-Treiber installiert sein. Gegebenenfalls bedarf es noch Windows-Anpassungsmaßnahmen, die typisch für den Betriebssystem-Platzhirsch – und Mutec keinesfalls vorwerfbar – sind. Hat man diese Hürden genommen, kann der Mutec ans klangoptimierende Werk gehen. Halt, noch nicht! Zuvor müssen Sie unbedingt die Phase-Lock-Loop-Schaltung des angeschlossenen D/A-Wandlers deaktivieren, damit er sich auf das vom Mutec optimierte Digitalsignal synchronisiert. Sollte Ihr Wandler eingangsseitig mit einem Abtastratenwandler-IC, der die PLL-Funktionalität stellt, arbeiten, könnte es schwierig werden, diese abzuschalten. Bei den Violectric-Wandlern V800 und V850 beispielsweise muss „Resampling“ auf „Off“ stehen – dann wird das Eingangssignal unverändert zum Wandler geleitet.

Ist alles korrekt eingerichtet, sind Kopf und Ohren frei? Dann darf gehört – und gestaunt – werden: Der klangliche Zugewinn, für den der MC-3+USB sorgt, ist ohrenfällig und überzeugt auch Skeptiker. Die Musik gewinnt deutlich an Räumlichkeit, einzelne Schallereignisse sind einfacher zu lokalisieren, denn Ungenauigkeiten im Zeitbereich hat der Berliner „rausgetaktet“. Die anerkannt herausragend aufgenommenen New-York-Sessions des Keith Jarrett Trios – berühmt als Standards Vol. 1 und Vol. 2 – erklingen mit einer neu gewonnenen Klarheit, die das audiophile Herz höher schlagen lässt. Wenn Sie schon immer wissen wollten, wie sich „klangliche Dreidimensionalität“ anhört, dann ergänzen Sie Ihren DAC mit dem Mutec. Das clevere Gerätchen schiebt gewissermaßen das berühmte mehr oder weniger durchsichtige Fenster vor der Bühne beiseite, die Musik erklingt unbedeckt und frei. Sicher, bei einem Top-DAC wie dem Violectric V850 ist dieser Aha-Effekt vergleichsweise subtil, während mein älterer Mytek eine ganze Generation jünger, sprich besser klingt. Da verliebe ich mich tatsächlich aufs Neue in die DSD-Ausgabe von Oscar Petersons My Favorite Instrument oder die Präzision der Yes-Rhythmusgruppe Squier/Bruford. Sie wissen es selbst: Es gibt Audiogeräte, die ob ihrer Sonderklasse eine Art Kaufzwang auslösen. Der Mutec MC-3+USB ist so ein Gerät. Wer ihn erlebt hat, will ihn haben. Denn nicht Herzschlag, Mutec ist der Takt.

 

Digital Audio Master Clock/Audio Re-Clocker/USB-Interface
Mutec MC-3+USB
Preis: 1000 €

 

www.mutec-net.com

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