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Chord Mojo

Test: Chord Mojo

Der Chord Mojo verwandelt Smartphones in pure Musik

Drei Dinge, um unterwegs anständig Musik zu hören: ein ordentlicher Kopfhörer, ein Mediaplayer oder Smartphone mit guter Musik – und dieser Klangturbo aus England. Aber Vorsicht: Suchtgefahr!

Mojo heißt der neueste Streich von Chord Electronics. Das englische High-End-Unternehmen entwickelte den Winzling als audiophile Schnittstelle, um das Optimum aus mobilen Mediaplayern (Smartphones!) und guten Kopfhörern herauszuholen. Und hat schon bei der Weltpremiere in London nicht zu viel versprochen, wie das herausragende Klangpotenzial des „MObile JOy“ in verblüffender Klarheit zeigte. Kein Wunder: Der größere (und deutlich teurere) Chord Hugo stand Pate.
Mojo ist kleiner als die meisten Smartphones, liegt aber in der Hand wie eine Luxus-Fernbedienung. Oder auf dem HiFi-Rack. Oder neben dem Laptop. Denn im 180-Gramm-Alublock werkelt auf High-End-Niveau ein DAC, der – basierend auf einem Xilinx Artix-7 FPGA – neben allen gängigen Formaten auch schon DSD- und PCM-Files mit 768 kHz versteht.
In London waren Kopfhörer aller Größen und Preisklassen und etliche feine Mediaplayer verfügbar. Tracks, die ich auf dem iPhone in Vollauflösung stets parat habe, öffneten mir dabei Aug und Ohr: Auflösung, Dynamik und Spielfreude des Mojo sind superb und liegen weit jenseits dessen, was man einem derart kompakten Produkt zutraut. Die Steuerung ist bequem und supereinfach: Drei opake Leucht-Taster zeigen Samplingfrequenz und Abhörpegel an, indem sie farblich variieren. Beim Einschalten läuft gar eine Art Regenbogenshow ab – witzig. Wer die Lautstärkeanzeige dann im Betrieb durch das Farbspektrum laufen lässt, erlebt praktisch jeden beliebigen Pegel zwischen sanfter Brise und Donnerlüttchen.

Nahm mich das verblüffend standfeste Kerlchen schon zur Premiere an den audiophilen Haken, hat es sich mittlerweile auch in der täglichen Praxis bewährt. Auf mehreren Reisen, aber auch auf dem Schreibtisch konnte Mojo weitere Lorbeeren als verführerischer Klangzauberer einheimsen, ein Stammplatz in meinem Media-Köfferchen ist ihm längst sicher. Praktischerweise lässt sich das akkubetriebene Maschinchen in nur vier Stunden aufladen, dann sind Spielzeiten bis zu zehn Stunden drin. Klanglich bewegt sich das Schmuckstück auf einem Niveau, das ich höchstens von stationären Modellen zum meist vielfachen Preis kenne, wenn überhaupt. Die Ausgangsstufe des integrierten und ungemein kräftigen Kopfhörerverstärkers treibt problemlos jede mir bekannte Schallmütze. Mit Beyerdynamic T-1, Grado PS-1 Pro und AKG K-701, ja sogar mit dem HiFiman HE-1000 (Bericht in dieser Ausgabe) hat mich der kleine Kraftprotz schon erfreut. Wahlweise lässt sich sein Ausgangspegel auch auf „Line-Level“ schalten, womit sich Mojo als reiner DAC in einer puristischen Digitalkette empfiehlt. Man spendiere ihm dann aber bitte ein anständiges NF-Kabel.
Chords bisher kleinste Komponente ist ein digitales Juwel. Es wird übrigens komplett in England gefertigt – in überragender Qualität! Der Preis von knapp 600 Euro ist daher nicht nur absolut gerechtfertigt, sondern macht den Winzling geradezu zum audiophilen Schnäppchen. Yeah, I got my Mojo working!

Wer hätte das gedacht! Der kleine Gentleman aus England schafft es im Handumdrehen, im Team mit Smartphone (oder Mediaplayer) und gutem Kopfhörer eine wirklich ernsthafte High-End-Kette zu knüpfen. MOre JOy? Yes, please.

 

Chord Electronics Mojo
Mobiler D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker
Preis: 600 €

G8 & friends GmbH – High Quality Distribution
Robert-Koch-Straße 30
59227 Ahlen
Telefon 02382 806018

www.g8friends.de

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.