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Die Münchener Messen hifideluxe und High End 2019

Die Münchener Messen 2019 – Lautsprecher

Ein neues Niveau?

Einen knappen Monat ist es nun her, dass die Münchener Messen hifideluxe und High End 2019 ihre Pforten schlossen. Hier nun unser Rückblick zum Thema Lautsprecher plus einer Galerie unserer über 450 besten Bilder!

Fotografie: Ingo Schulz

Wir haben uns dieses Mal eine verhältnismäßig lange Zeit gegeben, um auf die Messezeit zurückzublicken. Und mit etwas Abstand sortieren sich die Dinge tatsächlich anders.

In der Hauptsache soll es hier um das große Thema „Lautsprecher“ gehen, das letzte Glied in der Wiedergabekette und unverzichtbar, um Musik hörbar zu machen (mal abgesehen vom Kopfhörer, der aber auch im weitesten Sinne ein Lautsprecher ist).

Nach einer Messe werden gerne und oft die „Best of Show“, oder der „Best Sound“ gekürt und jeder möchte wissen, wo es denn nun am besten klang. Aber gibt es überhaupt den besten Klang? Und wenn es ihn gibt, finden wir ihn auf HiFi-Shows? Klangempfinden ist hochgradig individuell. Jeder von uns hört anders und hat andere Vorlieben. Hinzu kommt, dass wir alle eine Tagesform haben. Sie kennen das: An einem Abend schwelgen wir in der Musik unserer Anlage und nur ein paar Tage später meinen wir, etwas stimme nicht.

Die Münchener Messen hifideluxe und High End 2019

Das bedeutet aber nicht, dass es in München nicht außerordentlich beeindruckende Präsentationen gegeben hätte. Die gab es zuhauf und es ist interessant zu beobachten, wie die Aussteller von Jahr zu Jahr dazulernen und ihre Vorführräume immer raffinierter akustisch behandeln, um eine klanglich gute Präsentation zu gewährleisten. Hier zeigt sich eindrucksvoll, dass man den Stellenwert der Raumakustik gar nicht hoch genug anzusetzen kann.

Es fällt auch auf, dass es mehr und mehr aktive Lautsprecher gibt. Die passiven Varianten sind zwar noch immer in der Überzahl, aber die Lager stehen sich nun versöhnlich gegenüber. Es gibt fantastisch klingende Beispiele, sowohl im passiven wie auch im aktiven Bereich. Die Bandbreite reicht von kleinen Zweiwege-Zwergen über Standlautsprecher verschiedenster Größen, unterschiedlichster Prinzipien (dynamisch, Horn, Flächenstrahler, Hybrid) und das gestreut über alle Preiskategorien.

Was ist aber nun mit einem Abstand von einigen Wochen hängengeblieben? Welche Präsentationen konnten sich nachhaltig in unsere Erinnerung bohrten?

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Immer wieder ein Erlebnis ist die Vorführung von Audio Note. Das Setup der Briten spielte gemeinsam mit dem Cellisten Vincent Belanger. Sicher, man kann das Originalinstrument, das sich direkt vor einem befindet, von der Konserve unterscheiden. Aber das liegt eher daran, dass bei der Konserve eine weitere Rauminformation vorhanden ist, die beim Liveinstrument fehlt. Blendet man das aus, so war die Reproduktion nahezu in Deckung mit dem Original.

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Den kleinsten großen Lautsprecher entdeckten wir bei Genuin Audio. Er Hört auf den Namen Ava. Ava ist ein Dreiwege-Aktivlautsprecher mit einem koaxialen Treiber auf der Front und einem seitlich angeordneten Bass. Die filigrane DSP-Architektur entzerrt das System und ermöglicht feine Raumkorrekturen. Dadurch spielte die Ava selbst im einem Vorführcontainer im Erdgeschoss der High End mit echten Monitorqualitäten. Selbst im Bass müssen keine Abstriche gemacht werden. Für uns eine der Überraschungen dieser Messe.

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Manche Lautsprecher fallen durch ihr besonderes Aussehen auf. Sie sind so schön (das liegt natürlich im Auge des Betrachters), dass sie gar keinen Ton von sich geben müssten, um ihre Daseinsberechtigung zu haben. Man könnte sie auch einfach als Objekt akzeptieren – Kunst. So ein Kandidat ist Tune Audio. Das schöne an Tune Audio ist aber, das die Lautsprecher auch wunderbar klingen. Ein großer, weiter, hochentspannter Klang mit einem Höchstmaß an Selbstverständlichkeit.

Wilson Audio stellte in München seine neue Sascha DAW vor. DAW steht für David A. Wilson, dem verstorbenen Gründer und ist eine Hommage an ihn. Daryl Wilson, sein Sohn,  führte persönlich den Lautsprecher vor und präsentierte eine Musikauswahl, mit der die Vorzüge dieses Systems aufgezeigt werden konnten. Auffallend war die ätherische Leichtigkeit mit der allerfeinste Nuancen greifbar wurden. Das Geschehen löst sich völlig vom Lautsprecher und bildet eine fast schon beängstigend holografische Bühne ab, die man von einer Box dieser Größe nicht erwarten würde. Im Bereich der passiven Lautprecher ist die Wilson Audio Sascha DAW sicher in ihrer Größenklasse einer der besten Lautsprecher der Messe, vielleicht sogar des gesamten Marktes.

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Immer wieder gut für eine Überraschung sind die offenen Schallwände von Pure Audio Project. Der Hersteller bietet ein Baukastensystem mit unterschiedlichen Chassis-Bestückungen an, das auch im Nachhinein verändert werden kann. In München spielte ein großes System, dessen Hauptakteure zwei Breitbandchassis von Voxativ waren. Angetrieben von einem beeindruckenden Röhren-Frontend offenbarten diese dynamischen Wandler Qualitäten, die man sonst nur von großen Magneto- oder Elektrostaten kennt und das zu Preisen, die nicht durch die Decke gehen. Ein unbedingter Tip.

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Nur wenige Räume weiter zog mich – und ich muss es wirklich so sagen – eine Kette in ihren Bann. Ein Röhren-Frontend von Air Tight in Verbindung mit Lautsprechern von Wolf von Langa. Der Name des Lautsprechers: Berlin. Die Berlin besteht aus drei fremderregten Basslautsprechern in offenen Gehäusen, die zusammen mit zwei Druckkammertreibern und Hornvorsatz arbeiten. Ein Passivsystem. Es fällt schwer, das gehörte in Worte zu fassen. Vielleicht sollte ich dazu neue Wörter verwenden, die man in diesem Umfeld nicht so häufig hört: Friedvoll, organisch und mächtig treffen es gut. Der Präsentation fehlte jede Spur des technischen oder aggresiven, was bei sehr analytischen Lautsprechern nicht selten anzutreffen ist. Die Berlin präsentierte Musik, anstatt nur Töne. Musik war einfach da, gelöst von den Lautsprechern, holografisch und mit wunderbarer Leichtigkeit. Selbst feinste Details entfalteten sich vor den Zuhörern, ohne dabei überanalytisch zu wirken. Die Darbietung hatte obendrein ein glaubwürdiges Fundament, bei dem niemals die Frage nach dem „Ist das zu weich, oder zu straff, oder geht es vielleicht noch besser?“ aufkam. Ja, ich denke friedvoll, organisch und mächtig, gepaart mit einem Höchstmaß an Glaubwürdigkeit treffen es sehr gut – ein echtes Highlight.

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Eine weitere großartige Vorführung konnte man bei Lyravox genießen. Die Hamburger hatten die beiden neuen Modelle Karlotta Pure und Karl Pure in ihrer Vorführung. Pure bedeutet eine Weiterentwicklung der ursprünglichen Modelle. Lyravox hat auf das Feedback des Marktes reagiert und einen reinen Aktivlautsprecher ohne das ursprüngliche Straming Modul entwickelt. Uns kommt es so vor, als wäre dabei der ohnehin nicht zu kritisierende Klang dieser Schönheiten nochmals einen spürbaren Schritt nach vorn gegangen. Das größere Model Karl zeigte dabei eindrucksvoll, was ein ausgewachsener Aktivlautsprecher können sollte: Völlig entspannt und souverän wurde der Raum mit Musik durchflutet. Trotz eines abgrundtiefen Fundaments wirkte alles unangestrengt und völlig selbstverständlich, ein Erlebnis zum „drin Baden“. Und nebenbei (auch das liegt natürlich wieder im Auge des Betrachters) auch ein wunderbar gestalteter Lautsprecher, der von uns den Preis des gelungenen Designs bekommen würde.

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Wie jedes Jahr war Silbatone aus Südkorea mit seiner eigenen Elektronik nebst riesigem historischen Hornsystem von Western Electric angereist. Klang es am ersten Tag der Messe noch – sagen wir – historisch, so war davon ab dem zweiten Tag nichts mehr zu spüren. Die Eingeengtheit war verschwunden und das System spielte völlig frei auf. In der letzten Stunde der Messe ging es dann so richtig ab. DUB-Reggae in Konzertlautstärke, kein Problem für die außergewöhnliche Anlage. Kraftwerk zum Anfassen? Ebenfalls kein Ding. Classic Rock, ja bitte … und das alles an einem Röhrenfrontend von wenigen Watt und fast 100 Jahre alten „Leistungs“-Röhren.

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Q Acoustic zeigte mit der Concept 300 einem kleinen Lautsprecher, der bevorzugt mit dem hauseigenen Ständer verheiratet werden sollte, eigentlich sogar muss. Die forsche 300 demonstrierte, wie zufriedenstellend ein kleiner Lautsprecher klingen kann. Ebenfalls überrascht waren wir von der neuem Wharfdale Linton: Wohnraumfreundlich, bezahlbar, gut! Auch Audio Physic zeigte unter schwierigen Raumbedingungen sein Potenzial.

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Rainer Weber von Kawero! war mit der neuen Grande angereist, einem ausgewachsenen Vierweg-Lautsprecher, der neben einem 15-Zoll- und einem 12-Zoll-Basstreiber mit einem Ellipticor-Chassis und einer doppelten RAAL-Bändchen aufwarten konnte. Die beiden Bändchen arbeiten auf ein gemeinsames Horn und sind für eine kotrollierte Abstrahlung räumlich gegeneinander versetzt. Das alles „hing“ an einer kompletten Kondo Kette und war … – umwerfend, nach allen Maßstäben! Mehr muss nicht gesagt werden.

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ESD Acoustic aus China kam dieses Jahr mit gleich zwei Systemen nach München. Dragon und Phoenix. Nach wie vor sind die Vorführcontainer einfach zu klein für derlei riesige Hornsysteme und man kann ihr Potenzial nur erahnen. Das hat die Mannschaft von ESD aber nicht davon abgehalten eine der lautesten Standparties zu feiern und das Phoenix-System mal so richtig auszuloten. Stilecht gab es Bier und Brezn, ein Wunschkonzert der Gäste und spontane Verbrüderungen. Als ein Stück von AC/DC in Originallautstärke loshämmerte, drehte sich ein augenscheinlich betagter älterer Herr mit Stock und mit einem Lachen auf dem Gesicht zu mir um: „Dabei kann man nicht allein trinken – ich bin der Konrad“. Klasse, was Musik auslöst!

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Wiederum ganz anders kam der Vorführraum von Lumin daher. Die Streaming-Spezialisten nahmen mit ihrer neu vorgestellten Endstufe „AMP“ einen Lautsprecher von Vimberg in die Zange. Vimberg, eine Marke aus dem Hause TIDAL, verblüfft nicht nur durch seine optische Nähe zu den Überluxus-Produkten der Stammmarke, sondern vor allem auch durch die akustische Nähe zu ihnen. Und das alles zu einem Preis, der deutlich unterhalb von TIDAL angesetzt ist. Oben im Atrium, am Stand von Vimberg/TIDAL, gab es auch einen neuen kleinen Zweiwege Lautsprecher namens Amea zu bestaunen, der das Vimberg-Portfolio künftig nach unten abrundet.

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Erwähnen möchte ich auch einen offenen Lautsprecher von Line Magnetic, der einen wunderbaren Live-Character hatte.

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Immer eine sichere Bank und in allen Preiskategorien eine gute Wahl sind die Lautsprecher von Dynaudio und Elac. Sicher keine Exoten, dafür aber in jeder Kategorie fair bepreist und klanglich stets vorn mit dabei. Was bei beiden auffällt ist, dass sie sich über die Jahre hinweg mehr und mehr dem sogenannten „HighEnd-Sound“ angenähert haben und durch ihre erhabene Performance so manchen Exoten in arge Bedrängnis bringen können.

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Wieder etwas völlig anderes sind die Kreationen von DeVore Fidelity. In diesem Jahr wurde das Orangutan Reference System präsentiert, bestehend aus zwei Gehäusen pro Kanal. Ist es der neutralste Lautsprecher auf dem Markt? Wir denken nicht. Der Kenner würde es eher als einen Ton beschreiben, das System hat einen Ton, einen zwar sehr schwach ausgeprägten, aber dennoch eigenen Character. Ist das schlimm? Überhaupt nicht! Die Musik erhält über die DeVores einen magischen Touch, der einen unmittelbar mitnimmt und uns sehr gut gefällt.

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T+A punktet im Vergleich dazu mit gnadenloser Genauigkeit und Präzision, ohne dabei jedoch die emotionale Komponente zu vergessen. Der Character der Soltaire: Im allerbesten Sinne des Wortes neutral. Keine Effekte, nichts aufgesetztes, Reproduktion in seiner reinsten Form.

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Ein Lautsprecher, der schon in Chicago auf der AXPONA in diesem Jahr positiv auffiel, kommt von Credo, einer Schweizer Manufaktur. Der Name des Lautsprechers: Cinema LTM. Ein übermannsgroßer Line-Array Lautsprecher mit sagenhafter Grob- und Feindynamik und akustischer Präsenz, ein wahres Statement.

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Das Gegenteil von Übermannsgroß gab es in der Kabine von Levin Design zu belauschen. Ein Lautsprecher namens CA2pac (erinnert mich irgendwie an den Roboter C3PO aus Star Wars). Wohnraumfreundlich in den Abmessungen mit einer Koaxialen Mittel- Hochtoneinheit um einen kleinen AMT und einer Basseinheit mit 2 Basslautsprechern. Wir habe diesen Lautsprecher bereits einige Male gehört und er weiß immer wieder zu überzeugen.

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Verity Audio gab es in München an verschiedenen Stellen zu hören. Im Raum von Zesto kam mir spontan in den Sinn, dass ich diese Lautsprecher selten so gut gehört habe und war ein weiteres Mal verzaubert von ihrer vorzüglichen Performance und Rafinesse.

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Triangle, eine Lautsprechermarke aus Frankreich ist jedes Jahr für eine Überraschung gut. Hochdynamisch mit viel Kontrolle und einer ausgesprochen ausgewogenen Gesamtperformance an einem Frontend von Musical Fidelity aus England, konnte dieser bezahlbare Lautsprecher uns überzeugen.

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Klaus Heinz, Industrieveteran und unter anderem Gründer von Adam Audio war mit seiner neuen Firma HEDD (Heinz ElectroDynamic Designs) angereist und präsentierte seine aktiven Monitore auf einer nicht wirklich einladenden Ausstellungsfläche. Das Potenzial seiner Lautsprecher konnte man aber dennoch erahnen, obwohl es im Messetrubel nicht vollends zur Entfaltung kam. Deutlich besser gelang das seinem neuen HEDDphone, dem weltweit ersten Kopfhörer-Schwergewicht mit AMT-Treibern.

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Ebenfalls aktiv sind die Lautsprecher von Kii Audio. Hochdynamische Systeme, garniert mit einem fetten Schuss Technologie. Im Gespräch mit Chris Reichardt merkt man schnell, das Kii aus der professionellen Anwendungen kommt und der Hersteller auch keine Angst vor Technologie hat. Kii hat es verstanden, dass der Weg zum überragenden Klang weit über einen linearen Frequenzgang hinausgeht und ebenfalls im definierten Abstrahlverhalten zu finden ist. Hierbei spielt das Verhältnis von Direktschall zu Indirektschall eine wichtige Rolle. Ideal ist es, wenn am Hörplatz möglichst viel Direktschall und wenig Indirektschall (also Raumreflexionen) ankommt. Das kann durch eine gerichtete Abstrahlung mittels Waveguides oder Hörner geschehen. Vergleichbares kann auch durch aufwendige Raumakustik erzielt werden. Das Grundproblem bleibt aber: Tiefe Frequenzen lassen sich aufgrund ihrer Wellenlänge bzw. räumlichen Ausdehnung nicht ohne weiteres „lenken“. Hier kommt Kii’s Ansatz ins Spiel: Der Hersteller realisiert mit einer Vielzahl von Lautsprechern an der Front, den Seiten und der Rückseite seiner Gehäuse ein effizientes „Cardioid-System“. Der Effekt: Auch tiefe Töne werden nun weitestgehend gerichtet abgestrahlt. Das ist mit keinem anderen Aktivlautsprecher in dieser Effizienz zu erreichen und blendet den Raum praktisch aus. Wie klingt’s? Fantastisch direkt, so als würde in den vorderen Reihen eines Konzerts sitzen und alles ohne Artefakte mitbekommen.

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Ein Produkt aus dem passiven Bereich mit ebenso großer Reife ist die Borg von Fink-Team. Die Borg ist ein mittelgroßer Zweiwege-Lautsprecher und über ihre Qualitäten muss man keine großen Worte verlieren. Immerhin ist ihr Entwickler Karl-Heinz Fink einer der umtriebigsten und versiertesten Lautsprecherkonstrukteure unserer Zeit, der bereits unzählige Boxen entwickelte, unter anderem für Marken wie Naim. Für seine Borg hat er alle Register seines Erfahrungsschatzes gezogen, was der gerade noch dezenten Standbox zu einem überirdisch kotrollierten und souveränen Auftritt verhilft. Die Ausstellungsstücke – so viel dürfen schon mal verraten – landeten am Tag nach der Messe in unserer Redaktion.

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Eine weitere Überraschung war für uns YAR Audio aus Turin in Italien. Ein Name, den wir bis dahin nicht wahrgenommen hatten. YAR hatte ein komplett eigenes System, bestehend aus Lautsprecher und einem hybriden Röhren-, Transistorverstärker in der Vorführung. Erschwerend für eine perfekte Vorführung war sicher der Vorführcontainer im Erdgeschoss – sollte man meinen. Der YAR Kette machte das aber überhaupt nichts aus. Dreidimensional, entspannt, ja geradezu lustvoll war die Darbietung, so lustvoll das man sich fragt: „Wie machen die das“? Hier hielt sich YAR aber vornehm zurück! Es wurde immer die Carbon-Bauweise in Verbindung mit edelstem Leder und exotischen Hölzer in den Vordergrund geschoben. Zum technischen Konzept hielt man sich bedeckt. Da versuchen wir dran zu bleibe.

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Steigt man wieder in „normale“ Gefilde ab, dann war die Präsentation bei Quadral mit der aktiven Aurum ein Leckerbissen. Sehr ausgewogen und furchtlos vor jedwedem Musikmaterial trifft es wohl genau. Ein echter Allrounder mit Highend-Genen.

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Ein „Hidden Champion“ war der Raum von Paradigm aus Canada mit Elektronik von Anthem. Aus welchen Gründen auch immer fliegt Paradigm in Deutschland unter dem Radar. Dabei hat die Firma eine Fertigungstiefe wie kaum eine andere und entwickelt und fertigt sogar eigene Chassis. Die Qualität der Produkte, vor allem aber deren Klang, sind über jeden Zweifel erhaben und lassen einen die Technik vergessen. Uns hat die Vorführung außerordentlich gut gefallen und werden uns in Zukunft mehr mit Paradigm beschäftigen.

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Zu guter Letzt möchten wir auch diesen technologischen Leckerbissen nicht verschweigen. Wieder unten in den Hallen, wieder ein (kleiner) Vorführcontainer. Die Marke: AudioNec aus Frankreich. Bereits vor Jahren war AudioNec mit seinem Lautsprecher „Answer“ in München aufgefallen und war in den Augen vieler Besucher und der Medien, eines der absoluten Highlights der Messe. Das Besondere der AudioNec Lautsprecher ist der einzigartige Lineum-Treiber, der den unglaublichen Frequenzbereich von 200 Hertz bis 20.000 Hz abdecken kann. In diesem Jahr präsentierte man die „Evo Line“, einem modular erweiterbaren Lautsprecherkonzept rund um den legendären Lineum Treiber. Man kann kleine anfangen und Stück für Stück (so wie es der Geldbeutel zulässt) das System erweitern und in immer neue klangliche Sphären aufsteigen. AudioNec Lautsprecher zeichnen sich durch ein beinahe schon ungewohntes Maß an Direktheit und perkussiven Qualitäten aus, die in dieser „Attacke“ eigentlich nur vom live gespielten und nicht von konservierten Instrumenten bekannt sind.

Supergalerie der ganzen Messen mit 452 Bildern!

Das Schaulaufen in München ist vorbei. Was bleibt, ist einerseits die etwas bittere Erkenntnis, dass sich die Preisschraube bisweilen in Regionen schieren Wahnsinns entwickelt. Andererseits bot uns München einen herrlichen Überblick über den aktuellen Stand der Technik und der Industrie. Außerdem versetzten uns die Shows in ein nachhaltiges Staunen darüber, dass sich die klangliche Entwicklung tatsächlich immer noch vorantreiben lässt.

Ein neues Niveau!

 

… und dann waren da noch Asiaten, die einen kultischen Tanz zu Ehren des Regens aufführten …

 

… und jemand, der die wichtigen Dinge im Leben verstanden hat …

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