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Die Macht der Gewohnheit

Die Macht der Gewohnheit

Ruhestörung

Die Macht der Gewohnheit

Fleiß zahlt sich in der Zukunft aus, Faulheit sofort. Trotzdem ist es sinnvoll, in entscheidenden Momenten in die Zukunft zu investieren.

Menschen sind faul, denn das hat sich im Laufe der Evolution bewährt. Je weniger Energie wir verbrauchen, desto weniger Nahrung müssen wir finden, was im Extremfall überlebenswichtig sein kann. Heutzutage herrscht in unserem Land jedoch kein Nahrungsmangel mehr. Im Gegenteil, die Menschen nehmen meistens zu viel Nahrung zu sich und werden immer dicker. Trotzdem oder gerade deshalb vermeiden wir es, uns zu bewegen, und geben dem täglichen Schlendrian in unserem Leben reichlich Raum zur Entfaltung. Wo immer wir gehen und stehen, lassen wir unseren Unrat arglos fallen, beispielsweise Zigarettenkippen, die cool in die Gegend geschnippt mit den darin enthaltenen Schadstoffen viele Liter Grundwasser verunreinigen. Obwohl die Raucher es besser wissen sollten, wird einfach so weitergemacht, weil die Entsorgung des Drecks zu viel Mühe bereitet. Schon nach kurzer Zeit wird dies dann zur Gewohnheit und fällt uns nicht mehr auf. Kein Einzelfall …

… wie sich auch bei der Beschäftigung mit unserer Musikanlage zeigt. Von „Das kann erst mal so bleiben“ bis zur Gewohnheit ist es nur ein Wimpernschlag, und so akzeptiert man gegen besseres Wissen Problemlösungen, die nie welche waren, stellt zum Beispiel den neuen Plattenspieler erst mal auf den wackligen Tisch neben dem Lautsprecher. Für einen ersten Eindruck muss das reichen, und es sieht auch gar nicht schlecht aus. Aber nichts ist zählebiger als ein Provisorium, und so bleibt der Plattenspieler an seinem neuen Platz stehen.

Die Macht der Gewohnheit

Gleiches zeigt sich auch beim Lautsprecherkabel, das man aus ästhetischen Gründen vor vielen Jahren hinter der Fußleiste verlegt hatte, wo es seitdem still und leise vor sich hin oxidiert. Trotzdem kam man aber merkwürdigerweise nie auf die naheliegende Idee, nach einer besseren Lösung zu suchen, obwohl sich das eigene Equipment in der gleichen Zeit entscheidend weiterentwickelte. Hat sich eine schlechte Gewohnheit erst einmal eingenistet, können einen die negativen Auswirkungen auf den Klang in den Wahnsinn treiben. Dann wird fieberhaft nach Zubehör geforscht, das uns wieder in die Komfortzone zurückbeamt. Beliebt ist da die Frage nach einem passenden Kabel, aber kein Kabel der Welt kann den Bockmist beseitigen, den unüberlegte Spontanentscheidungen in der Vergangenheit verursacht haben. Da hilft nur Ursachenforschung, das Übel an der Wurzel zu packen und zu beseitigen. Danach sind dann auch Kabelfragen wieder sinnvoll, vorher aber nicht.

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