Accuphase C-2300
Wenn Sie diese Zeilen lesen, wird der Accuphase C-2300 die FIDELITY-Räumlichkeiten bereits wieder verlassen haben. Und wenn Sie aus diesen Zeilen eine gewisse Trennungswehmut herauslesen, liegen Sie vollkommen richtig: Wie jede Komponente der Japaner zeigt auch dieser Vorverstärker, warum Accuphase vielen Audiophilen nicht als nur ein, sondern als der High-End-Hersteller gilt.
In aller Kürze:
Der Accuphase C-2300 beantwortet nicht alle Fragen, er lässt sie gar nicht erst aufkommen. Technisch makellos schafft der Vorverstärker der Musik freien Raum zur Entfaltung.
Die Präsenz einer Accuphase-Komponente ist unnachahmlich. Jeder, der sich nicht erst seit gestern mit HiFi beschäftigt, weiß genau, was ich meine. Die klassische Optik im berühmten Champagner-Farbton hat zweifellos Anteil daran, doch kratzt das unverwechselbare Äußere nur an der sprichwörtlichen Oberfläche. Die formidabel verarbeitete Frontblende trägt eine Reputation nach außen, die in dieser Form wohl nur Accuphase genießt; ein Qualitätsversprechen, von dem jeder Kenner der Materie genau weiß, dass es in allen denkbaren Belangen nicht nur eingelöst, sondern durchweg übererfüllt wird.
Eine ganze Weile durften wir den Vorverstärker nun schon in unserem Hörraum betreiben. Sie erinnern sich vielleicht: In Ausgabe 3/2024 hatte uns bereits der Endverstärker P-7500 die Sprache verschlagen, den uns der deutsche Vertrieb P.I.A. samt passendem Ökosystem aus dem CD/SACD-Player DP-570 und eben der passenden Vorstufe zur Verfügung gestellt hatte. Dabei lieferte die Endstufe eine derart souveräne Vorstellung ab, dass wir sie – freilich auch auf Anregung des Vertriebs – zu unserem externen Messtechniker schickten. Zu niemandes Überraschung zeigte sich, dass der Bolide seine beeindruckenden Werksangaben durchweg nicht nur erfüllte, sondern in weiten Teilen deutlich übertraf. Ebenso erwartungsgemäß wiederholt sich nun die Geschichte mit dem C-2300: Von ihrer überragenden Performance im Hörraum hat sie uns schon lange überzeugt, und die Messprotokolle, die wir kürzlich aus dem Labor zurückbekamen, belegen einmal mehr, dass die ambitioniert wirkenden Werksangaben tatsächlich noch konservativ sind.

Bei der Beschäftigung mit Accuphase steht jedes Mal aufs Neue die Frage im Raum, wie es die Japaner schaffen, sich in der Welt des High End, in der es wahrlich nicht an hervorragenden Komponenten mangelt, derart konsistent aus der Masse herauszuheben. Dafür sehe ich zwei Hauptgründe. Der erste muss die bemerkenswerte Detailversessenheit sein, mit der die Geräte entwickelt und gestaltet werden. Detailverliebtheit mag ein etwas inflationär gebrauchter Begriff sein, doch wer mit einer der Komponenten aus Yokohama auf Tuchfühlung gehen darf, merkt schnell, dass man sich hier in dieser Hinsicht auf einem völlig anderen Niveau bewegt als viele andere – herausragende Verarbeitung gehört in diesen Sphären zum guten Ton, doch gerade angesichts der haptischen Qualität von Accuphase-Geräten entfährt selbst abgebrühten Testern gerne mal ein Ausruf erstaunter Anerkennung. Das beginnt bei den satten und präzisen Druckpunkten der zahlreichen Knöpfe und dem verbindlichen Rasten der Drehschalter, setzt sich beim herrlich samtigen Pegelsteller fort und reicht bis ins Innere, das viele Besitzer nie zu Gesicht bekommen werden; allein das Schirmgitter, das zum Vorschein kommt, sobald man den Gehäusedeckel abnimmt, ist ein absoluter Handschmeichler. Dabei ist kein Schräubchen allein nach kosmetischen Gesichtspunkten designt, die Gerätefüße etwa bestehen aus auf den ersten Blick unspektakulärem Gusseisen, wobei die Wahl der Legierung mit definiertem Kohlenstoffanteil nach dem Kriterium bestmöglicher Vibrationsdämpfung erfolgte.

Dass die Entwickler an dieser Stelle ein derart effektives, aber wenig überschrifttaugliches Material einsetzen, verdeutlicht für mich den zweiten Grund, den man als „unaufgeregten Fortschritt“ bezeichnen könnte. Ebenso wie das seit Jahrzehnten gewohnte, über die Zeit bis zur Perfektion geschliffene Äußere zeigt sich in allen Details des technischen Designs mehr als ein halbes Jahrhundert sorgsam kuratierter Evolution. Der C-2300 ist ganz klar kein Gerät, das an allen Ecken und Enden versucht, das Rad neu zu erfinden, nur um sich vordergründige Novitäten auf die Fahne schreiben zu können. Gleichwohl finden gleichsam schleichend von Generation zu Generation immer neue Ansätze ihren Weg in die Schaltungspläne. Hinter dem Lautstärkeregler etwa verbirgt sich kein Widerstandsnetzwerk, wie man es erwarten könnte. Die Pegelsteuerung ist womöglich der klangentscheidendste Aspekt im Vorverstärkerdesign, weshalb Accuphase hier mit der proprietären AAVA-Schaltung einen Ansatz verfolgt, der als durchaus sophisticated und in der Tat als innovativ gelten darf: Statt das Eingangssignal erst zu verstärken und anschließend durch einen zwangsläufig klangverschlechternden variablen Widerstand zu schicken, generiert AAVA eine ganze Reihe identischer Signale unterschiedlicher Amplituden und rekombiniert diese je nach Reglerposition zum gewünschten Ausgangspegel, umschifft also mithin die vermeintliche Notwendigkeit einer Signaldrosselung. Das Konzept kommt dabei nicht zum ersten Mal zum Einsatz, wurde für den C-2300 jedoch zu einer symmetrischen Variante weiterentwickelt, die gegenüber den ohnehin schon sensationell niedrigen Verzerrungswerten des Vorgängermodells nochmals eine Verringerung um zehn Prozent bewirkt. Die Pegelsteuerung ist im Übrigen nicht einfach als der eigentlichen Verstärkertopologie vorgeschaltetes Bauteil zu verstehen, sondern greift im Grunde direkt auf diese zu, um den Gain direkt zu steuern. Um das zu ermöglichen, verteilt sich die Signalverstärkung auf nicht weniger als fünf separate Platinen pro Kanal. Damit beide Kanäle absolut ungestört voneinander arbeiten können, sind sie selbstverständlich strikt getrennt aufgebaut – bis hin zur Stromversorgung mit je einem eigenen gekapselten Ringkerntransformator und zwei 10 000 Mikrofarad fassenden Siebkondensatoren pro Kanal.

Offiziell bezeichnet Accuphase den C-2300 übrigens nicht als Vorverstärker, sondern als „Präzisions-Stereo-Steuerungscenter“ – ein Hinweis auf die überaus reichhaltigen Einstellmöglichkeiten, die sich hinter der klappbaren Frontblende dieser analogen Schaltzentrale verbergen. Eine Loudness-Funktion und ein Balanceregler, der direkt auf die AAVA-Schaltung zugreift, sind ebenso vorhanden wie eine dreistufige Gain-Voreinstellung, um den Betrieb im optimalen Regelbereich zu erleichtern, ein Mono-Schalter und ein für jeden Eingang separat schaltbarer Phasensteller – ein Feature, bei dem man sich fragen kann, wieso nicht jeder Vorverstärker darüber verfügt.
Nicht zuletzt ist ein Vierband-Equalizer in das Kontrollzentrum integriert, bei dem sich für das Bass- und das Höhenband jeweils eine von zwei Eingriffsfrequenzen anwählen lässt. Gerade dieses Detail demonstriert einmal mehr die Entwicklungsphilosophie der Marke: Waren Klangregler früher eine Selbstverständlichkeit, wurden sie zeitweise verteufelt und verschwanden aus dem Funktionsumfang der meisten Komponenten, nur um in letzter Zeit wieder eine kleine Renaissance zu erleben. Bei den Japanern waren sie selbstverständlich immer da. Man jagte nie Trends hinterher, sondern war stets vom unbedingten Streben nach technischer und klanglicher Perfektion getrieben – und dazu gehört nach Meinung der Entwickler die Möglichkeit der tonalen Anpassung. Accuphase sucht nicht die Welle – die Welle findet früher oder später zwangsläufig zu Accuphase zurück.

Legt man Musik auf und versucht, den klanglichen Eigenschaften des C-2300 auf den Grund zu gehen, wird bereits bei den ersten Takten klar, dass sich die Komponenten aus Yokohama der trivialen Einordnung in eine etwaige „Klangcharakteristik“ glatt entziehen. Fragt sich der Tester, ob die Komponente eher neutral-analytisch oder musikalisch-mitreißend sei, entblößt der Accuphase mit wohlwollendem Lächeln die Albernheit der Frage: Selbstredend folgt das Letztere als logische Konsequenz aus Ersterem.
Passend zur Provenienz wähle ich als Erstes „Akita-nikata-bushi“ aus dem Debütalbum Hello World von Chie Hanawa an, einer der bekanntesten Tsugaru-Shamisen-Spielerinnen des Landes. Auf der Aufnahme ist nur dieses eine Instrument zu hören, und die Accuphase – nein, Chie Hanawa und ihre Shamisen füllen den Raum direkt mit Musik: Den sehnig-scharfen Anschlag der Saiten beantwortet der Korpus mit seiner markant-holzigen Stimme, die sich völlig befreit im gesamten Raum ausbreitet. Abgesehen von dem Instrument ist absolut nichts im Raum, zwischen den Tönen schafft die Vorstufe absolute Stille, aus der sich das musikalische Ereignis umso schärfer und plastischer heraushebt. Das Anreißen der Saiten mit dem fächerförmigen Bachi, das rhythmische Schlagen auf die Lederdecke, das Gleiten der Finger auf dem Hals – alles entsteht für sich und verbindet sich sogleich auf völlig natürliche Art zu einem geschlossenen Ganzen. Die C-2300 „versteht“ geradezu die Darbietung und feiert die Komplexität in der Einfachheit, die so typisch ist für dieses Land.

Ebenso gut versteht sich die japanische Kontrolleinheit auch auf komplexe westliche Kost: Ob Holsts Planeten, die Nacht auf dem kahlen Berge oder Wagners Parsifal: Der Schmelz einer Sologeige entfaltet sich brillant aus demselben Nichts, das selbst im dichtesten Orchestertutti den Raum zwischen den Akteuren aufspannt und frei von jeglicher störenden Gräue die einzelnen Timbres atmen und sich miteinander verflechten lässt.
Bei „Curious Ruminant“, der ersten Vorab-Auskopplung des angekündigten gleichnamigen Jethro-Tull-Albums, stellt die Accuphase das einleitende Klavier körperlich in den Raum, vermittelt den Biss des Tastenanschlags völlig unangestrengt und dennoch ohne einen Hauch von Zurückhaltung. Die raue Energie der einsetzenden schweren Gitarrenriffs und der Schlagzeugbegleitung liefert sie mir direkt ins Mark, um mich im nächsten Augenblick mit der weichen Wärme der Flöte zu umschmeicheln und mit der nachdenklichen Stimme eines gereiften Ian Anderson in dessen bizarr-träumerische Gedankenwelten mitzureißen.
Über den Accuphase C-2300 spielt Musik nicht einfach nur – der Vorverstärker lässt sie mit einer vollkommen unangestrengten Natürlichkeit passieren. Der Weg dahin: über Jahrzehnte hinweg konsequent kultivierte technische Perfektion. Über jeden Zweifel erhabene Messwerte mit praktisch nicht vorhandenen Verzerrungs- und Rauschanteilen lassen die Frage nach Banalitäten wie „Abstimmung“ oder „Klangphilosophie“ gar nicht erst aufkommen. Stattdessen lässt unbedingte Transparenz der Emotionalität der Musik freien Raum zur Entfaltung.
Info
Vorverstärker Accuphase C-2300
Konzept: Doppelmono-Vorverstärker mit integriertem Equalizer und Einschüben für optionale Module
Eingänge: 5 x RCA, 2 x XLR, Tape-Schleife (Recorder), 1 x Ext. Pre RCA, 1 x Ext. Pre XLR
Ausgänge: 1 x RCA, 1 x XLR
Gesamtklirrfaktor (THD+N bei Nennausgangsleistung, alle Eingänge): < 0,005 %
Rauschabstand: 111 dB (Eingang kurzgeschlossen, Nennausgangsleistung), 108 dB (EIA)
Übersprechdämpfung: −74 dB /10 kHz
Maximale Ausgangsspannung: 7,0 V (Line RCA/XLR); 6,0 V (Recorder Rec.)
Besonderheiten: symmetrische AAVA-Lautstärkeregelung, Gesamtverstärkungsfaktor schaltbar 12/18/24 dB, Vierband-Equalizer mit schaltbaren Frequenzpunkten für Tief- und Hochton, zwei Schächte für optionale Module, „Att“-Taste zum sofortigen Absenken des Pegels um 20 dB
Zubehör: Metallfernbedienung
Maße (B/H/T): je 46,5/15/40,5 cm
Gewicht: 19,3 kg
Garantiezeit: 3 Jahre
Preis: um 11 000 €; DAC-Modul DAC-60 um 1350 €; Phonomodul (MM/MC) AD-60 um 1100 €
Kontakt
P.I.A. Hi-Fi Vertriebs GmbH
Rosenweg 6
64331 Weiterstadt
Telefon +49 6150 50025
info@pia-hifi.de
Mitspieler
CD-Player: Accuphase DP-570, Audio Note CD 3.1x, Esoteric K-05XD
Netzwerkplayer/Streamer: Lumin P1, Linn Klimax DSM, Auralic Aries G2.2
D/A-Wandler: Benchmark DAC 3B
Vorverstärker: T+A PSD 3100 HV, Electrocompaniet EC 4.8 Mk II
Endverstärker: Accuphase P-7500, Burmester 216, Air Tight ATM-1E
Lautsprecher: Audio Physic Avantera, Marten Parker Quintet, Wilson Audio WATT/Puppy
Kabel: WestminsterLab, AudioQuest, Atlas Cables
Racks: Finite Elemente, Bassocontinuo
Wer in High-End-Kreisen einkauft, muss sich seinen Freunden gegenüber regelmäßig für seine Ausgaben rechtfertigen – steht der Kaufpreis wirklich in einer rational nachvollziehbaren Relation zum Gebotenen? Wer den Accuphase C-2300 sein Eigen nennt, kann sich angesichts solcher Fragen entspannt zurücklehnen: „In Anbetracht der technischen Performance und ausgezeichneten Fertigungsqualität ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis!“, sagt das unbestechliche Messprotokoll – mit einem Ausrufezeichen dahinter! Derartige Emotionsausbrüche sind bei der Spezies Messtechniker eigentlich höchst selten zu beobachten. Und doch findet sich das Ausrufezeichen an mehreren Stellen im Kommentar zu den Laborergebnissen …
Generelle Messbedingungen
Netzspannung 230 V AC +/-1 % konstant gehalten. Maximale Leistung 8 kVA
Raum teilgeschirmt. Raumtemperatur 21° C +/- 2°, Luftfeuchtigkeit 40 % +/- 3%
Kabel soweit nötig geschirmt und möglichst kurz.
S.N. K2N983
Messung der Eingangsimpedanz
Verwendete Messtechnik: Impedance Analyser HP 4194A. Sweep 100 Hz – 50 kHz, Ausganslevel 114,5 mV
Eingang Balanced (XLR)
- 100 Hz : 41,2 k Ohm
- 1 kHz : 40,0 k Ohm
- 10 kHz: 38,7 k Ohm
- 20 kHz: 38,2 K Ohm
Eingang Unbalanced (RCA)
- 100 Hz: 20,2 kOhm
- 1 kHz: 20,1k Ohm
- 10 kHz: 19,8 k Ohm
- 20 kHz: 19,6 k Ohm
Diese Werte wurden dynamisch mit einem Signal ermittelt, entsprechen also eher der Realität als die Messung mit einem Ohmmeter. Der Verstärker stellt eine ausgesprochen einfach zu treibende Last für Quellen dar. Auch Quellen mit tendenziell höheren Ausgangsimpedanzen sollten keine Probleme haben. Die Herstellerspezifikationen werden erfüllt.
Messung der Verstärkung
Verwendete Messtechnik: Quelle Audio Precision AP 2722, Messung mit Rohde & Schwarz URE 3
Ein-/Ausgang unbalanced, Stellung Max:
- 12 dB Gain 11,97 dB
- 18 dB Gain 17,99 dB
- 24 dB Gain 23,99 dB
Eingang Unbalanced/(RCA)
Messung der Linearität
Lautstärkegegler – Messwert
- 0 dB 0dB
- -2 dB -1,96 dB
- -5 dB -4,92 dB
- -10 dB -9,87 dB
- -15 dB -14,84 dB
- -20 dB -19,81 dB
- -25 dB -24,82 dB
- -30 dB -29,81 dB
- -40 dB -39,84 dB
Messungen an balanced Ein- und Ausgängen praktisch identisch.
Die Herstellerspezifikationen werden eingehalten.
Ausgangsimpedanz
Verwendete Messtechnik: Audio Precision AP 2722, Rohde und Schwarz URE3, GenRad 1433B
Hierzu eine grundsätzliche Anmerkung: Bei Spannungsquellen, in diesem Fall einem Vorverstärker, wird die Ausgangsimpedanz folgendermaßen definiert: Nachdem die Ausgangsspannung so hochohmig wie möglich gemessen und der ermittelte Wert notiert wurde, wird ein veränderlicher Lastwiderstand an den Ausgang angeschlossen und so lange verringert, bis die Ausgangsspannung der Hälfte des Eingangs gemessenen Wertes entspricht. Der so ermittelte Widerstandswert wird als Ausgangsimpedanz bezeichnet.
Dies bedeutet aber nicht, dass ein Gerät mit dieser Last betrieben werden sollte. Hier ist positiv zu vermerken, dass im Datenblatt eine empfohlene Minimal-Lastimpedanz von 600 Ohm angegeben ist.
In der Messtechnik hat der Begriff Ausgangsimpedanz eine andere Bedeutung: Hier sagt er aus, mit welcher Last eine Quelle optimale Ergebnisse liefert. In der HF-Technik sind z.B. 50 Ohm weit verbreitet.
Messungen Klirrspektrum
Verwendete Messtechnik: Audio Precision AP 2722, Genrad 1433B

Die Herstellerspezifikationen werden deutlich übererfüllt. Selbst bei 50 Ohm Last liegen die Werte noch innerhalb der Herstellerspezifikation!





Die Herstellerspezifikationen werden unabhängig von den Betriebsbedingungen deutlich übererfüllt.
Messung Frequenzgang
Verwendete Messtechnik: Audio Precision AP 2722, Rohde & Schwarz UPD


Der Frequenzgang bei 2 V Eingangsspannung ist innerhalb der Herstellerspezifikationen.
Da das Gerät erfreulicherweise über eine schaltbare Regelung für Bässe, untere und obere Mitten sowie Höhen verfügt, hier die Frequenzgänge in jeweiliger Maximalstellung:




Wiedergabe Rechteck
Verwendete Messtechnik: Oszilloskop Rohde und Schwarz RTO2024, Audio Precision AP2722
Perfekte Wiedergabe, keine Überschwinger, exakt gleiche Anstiegszeiten!
Stromaufnahme
Verwendete Messtechnik: ZES Zimmer LMG 310 Netzanlyser, Rohde & Schwarz ESH3-Z5 Netznachbildung.
Gerät eingeschaltet, ohne Signal, mit Last: 29,08 VA
Rückstörungen vom Gerät ins Netz
Verwendete Messtechnik: Rohde & Schwarz FSEB30 Spektrum Analyser, Rohde & Schwarz ESH3-Z5 Netznachbildung.
Hier wurde einmal das Störspektrum mit angeschlossenem aber ausgeschaltetem Gerät im Bereich von 9 kHz – 30 MHz gemessen (Gelb). Anschließend wurde das Gerät eingeschaltet und das Störspektrum gemessen (Blau). Das Gerät liefert keine bedenklichen Störungen ins Netz zurück.
S/N Messungen
Verwendete Messtechnik: Audio Precision AP 2722, Rohde & Schwarz UPD, Datron 4920 AC Standard.
Bei kurzgeschlossenen Eingängen beträgt die Störspannung
- Links: – 119,33 dB
- Rechts: – 118,13
Diese Werte sind ausgezeichnet und übertreffen die Herstellerspezifikationen.
Eine andere Art der Störspannungsermittlung ist ein FFT-Spektrum:

Der Noise Level entspricht den Herstellerangaben. Auch sieht man die niedrig liegenden Verzerrungen, in erster Linie zweite und dritte Harmonische.
Ein genauso positives Bild ergibt sich, wenn man sich die Störungen unterhalb des Nutzsignals ansieht! Keinerlei Störungen von Netzkomponenten! Gemessen bei 4 V Ausgangsspannung (beide Kanäle)
Intermodulationsverzerrungen
Verwendete Messtechnik: Audio Precision AP 2722, Rohde & Schwarz UPD.
Unter Intermodulationsverzerrungen versteht man Mischfrequenzen, die entstehen können, wenn ein Verstärker zwei oder mehr Frequenzen gleichzeitig wiedergibt.
Das Ergebnis ist gut, die Störkomponenten liegen alle etwa 100 dB unterhalb der Nutzsignale.
Auch mit anderen Trägerfrequenzen dasselbe gute Ergebnis!
Einschätzung
Ein handwerklich und optisch sehr hochwertiger Verstärker mit sehr guten Messergebnissen.
Die Herstellerspezifikationen werden eingehalten oder übertroffen. In Anbetracht der technischen Performance und ausgezeichneten Fertigungsqualität ein gutes Preis-Leistungsverhältnis!