Looking for the English FIDELITY Magazine? Just click here!
T+A 200 Serie

T+A Serie 200

Kleines Format und großer Klang

T+A DAC 200, M 200 und MP 200

T+A nimmt mit der Serie 200 die legendäre M-Serie wieder auf und setzt dabei auf innovative Eigenentwicklungen.

T+A 200 Serie

In aller Kürze:
Auch Gehäuse im Midiformat können echtes High End: T+A gelingt es mit der Serie 200, klassisches modernes Design mit innovativer Technik zu verbinden. Ein Fest für Augen und Ohren.

T+A 200 Serie


Ich bin ja bekennender Freund von Midiformaten. Das mag vielleicht daran liegen, dass mein Einstieg in die hochwertige Musikwiedergabe mit den Bausteinen von Cyrus und vor allem mit den Geräten von Meridian aus den späten 90ern Jahren erfolgte. Hinzu kommt eine persönliche Skepsis gegenüber jeder Form des Manierierten und Überbordenden, bei dem sich die Form vor den Inhalt drängelt. Hätte ich die Wahl zwischen Barock und Bauhaus, würde meine protestantisch geprägte Seele immer zu Bauhaus greifen, womit wir auch schnell bei T+A sind. Sowohl die legendäre R-Serie als auch die M-Serie im Midiformat waren immer mein Begehr, gleichwohl es diese Komponenten aus unterschiedlichen Gründen nie zu mir nach Hause geschafft haben. So gebe ich gerne zu, dass ich schon ein wenig aufgeregt war, als die neue T+A Serie 200 als Wiederaufnahme der M-Serie bei mir eintrudelte, auch wenn heute freilich eine komplett andere Technik als damals für den Klang verantwortlich zeichnet. Die Serie 200 besteht aus einer DAC-Vorverstärker-Kombination (DAC 200), wahlweise einer Endstufe (A 200) oder zwei Monoblöcken (M 200), einem Multiplayer für CD, Streaming und Radio (MP 200) und einem externen Kopfhörerverstärker (HA 200) und ist in verschiedenen Stufen kombinierbar. Bei mir spielten dann letztlich DAC 200, M 200 und MP 200.

T+A 200 Serie
Der DAC 200 (Mitte) ist ein Ausbund an Konnektivität: Digitale Signale empfängt er koaxial, optisch oder symmetrisch, LAN und HDMI sind ebenso an Bord. Ein Paar RCA-Buchsen erlaubt den Anschluss einer analogen Quelle, wie etwa eines Plattenspielers, die Ausgabe gewandelter Musiksignale erfolgt über Cinch oder symmetrisch via XLR.

Uneigennütziges Klangdesign

Bei Vorstufen, die eine DAC- oder gar eine eigene Streamingfunktion mitbringen, habe ich mir angewöhnt, diesen zunächst als klassische analoge Vorstufe auf den Zahn zu fühlen. Insbesondere das Zuspiel über unterschiedliche Phonostufen zeigt, wie entspannt die Vorstufe die jeweilige Eigenheit der Phonosektion durchlässt, oder ob das dringende Bedürfnis der Entwickler erkennbar wird, eine eigene Signatur den Phonosignalen aufs Auge zu drücken. Bill Frisells Harmony-Projekt bei Blue Note, mit der ganz eigenen Mixtur aus Jazz- und Countrygitarre, gepaart mit mehrstimmigem Gesang, erscheint mir das geeignete Vinyl zu sein, um klanglichen Unterschieden in Sachen Tonalität, Auflösung und Räumlichkeit auf die Spur zu kommen. Während meine Thel M als Phonostufe kein Auflösungswunder ist, dafür aber vor allem bei elektronischen Scheiben mit Druck und einem erdigen Sound zu überzeugen weiß, ist meine Innovative Audio Ultimate eher den klassischen High-End-Idealen von hoher Auflösung und tiefgründiger Räumlichkeit verpflichtet. Dass hier noch eine Vor-/Endstufen-Kombi zwischen Phonosektion und Lautsprechern dazwischengeschaltet ist, scheint bereits nach dem ersten Track Bill Frisells klanglich vollkommen unerheblich zu sein, DAC 200 und die beiden M 200 verstärken lediglich und halten sich ansonsten vornehm zurück. Und das ist keineswegs banal, sondern vielmehr große Ingenieurskunst. Eine diskret aufgebaute Class-A-Topologie und eine Doppel-Monoausgangsstufe lassen den DAC 200 zu einem geradezu klassischen Vorverstärker alter Schule werden, der aber im Verbund mit den beiden M 200 alles andere als oldschool klingt.

T+A 200 Serie
In bester T+A-Manier besticht die 200er-Serie mit pieksauberem Aufbau und tresorgleicher Verarbeitung. Bemerkenswert: Die Eigentakt-Endstufen von Purifi, auf denen die M 200 Monoblöcke basieren, sind nicht etwa einfach zugekauft und eingesetzt; T+A hat sich offenbar die nötigen Rechte gesichert, die Module auf seinen eigenen Platinen selbst aufzubauen. Eine so enge Zusammenarbeit mit dem Zulieferer sieht man selten.

Vorsprung durch Technik

Zeit also, sich dem Konzept der Monoendstufen M 200 zu widmen: Eine Schaltung nach Class D und dazu Schaltnetzteile? Was vor einigen Jahren bei Highendern noch Stirnrunzeln hervorrief, kann heute nur noch diejenigen erschrecken, die meinen, guter Klang lasse sich in Kilogramm und Celsius messen. Sicher, keine Technik ohne Tücken, aber in Herford überlässt man gerade die schwierigen Parts nicht billig zugekauften Massenbauteilen; und dies gilt für die komplette Serie 200. Entweder kooperiert man mit wirklichen Spezialisten wie Bruno Putzey und Claus Neesgaard und verwendet deren Eigentakt-Technologie PURIFI, die (und das ist einzigartig!) direkt in die Hauptplatinen der Endstufen integriert wurde, oder man setzt konsequent auf Eigenentwicklungen – wie bei den verwendeten High-Frequency-Sinusnetzteilen mit reinem Sinustakt und einer im Vergleich zu Standardnetzteilen mehr als zweimal höheren Frequenz.

Die verbauten T+A-Siebkondensatoren mit ihren 100 000 Nachladungen pro Sekunde eliminieren letzte Einstreuungen. Setzt man dann noch einen selbstentwickelten Mikrocontroller ein, der permanent Temperatur, Last oder Clippingzustände im Blick hat, dann gilt ganz klar das Motto „Vorsprung durch Technik“. Und spätestens jetzt müssten audiophile Bedenkenträger in Sachen Class D und Schaltnetzteil verstummen. Zwar sind digitale Verstärkerkonzepte im Prinzip durch ihre hohe Lastabhängigkeit von der Impedanz der angeschlossenen Lautsprecher abhängig; auch Phasenrauschen und erhöhtes Klirrverhalten bei hohen Leistungen kann da schon mal limitierend wirken. Die im dänischen Roskilde bei PURIFI eingesetzte Eigentakt-Technologie ist dagegen in der Lage, einen extrem hohen Dämpfungsfaktor an den Tag zu legen, wodurch das leidige Last- und Leistungsproblem pulverisiert wird – und das hört man, unabhängig von der Musikauswahl. Ob treibender Berlin-Techno der Gebrüder Kalkbrenner oder die wildesten Saxofon-Eskapaden John Zorns – mit Leichtigkeit warfen die M 200 auch komplexe und fordernde Musikpassagen in den Raum.

T+A 200 Serie

Und hier kommen wir nun zu dem außerordentlich sinnvollen Feature des veränderbaren Dämpfungsfaktors. Im Prinzip dafür gedacht, die auch für schwierige Lasten ausgelegte Grundeinstellung des Dämpfungsfaktors der M 200 ein wenig zur Geschmacksanpassung bei geringeren Lasten zu verändern, erwies sich diese Möglichkeit als perfektes Instrument in Sachen Feintuning. Sowohl meine hauseigenen Gamut Phi 7 als auch die zu Testzwecken bei mir weilende Serendipity Wolf von Langas stellen einen vernünftig konstruierten Verstärker nicht vor größere Herausforderungen. Spielt man jedoch mit dem Grad des Dämpfungsfaktors, so kommt man womöglich an den Punkt, an dem die Musik noch ein wenig freier klingt, vor allem der Bassbereich kann hier ungemein profitieren. Roisin Murphys Dancefloor-Klassiker Overpowered lässt die unteren Frequenzen noch ein wenig zappeliger und dafür weniger hüftsteif rotieren, während sich Murphys quengelnder Sopran eine Spur mehr von den Lautsprechern löst. Grandios, ein Feature, das ins Pflichtenheft eines jeden Entwicklers gehören sollte.

Auch die CD ist eine Option

T+A 200 Serie
Wer der Streaming-Kompetenz seines Laptops nicht über den Weg traut und auch die gute alte Silberscheibe nicht aufs Altenteil schieben will, für den bietet sich der voll ausgestattete und klangstarke MP 200 an. Dank zweier USB-Anschlüsse (einer an der Front, ein weiterer rückseitig) serviert der Multisource-Player gerne auch Musik von der Festplatte oder einem USB-Stick.

Außerordentlich gut gefällt mir die Idee, das Quellgerät vollständig auszulagern, erreiche ich doch dadurch eine Vielzahl an Handlungsoptionen, die dem Kunden mehr Freiheiten lassen. Wer ausschließlich vom Laptop zuspielt und womöglich noch sein TV-Ensemble anschließen möchte, der kann mühelos auf die Multiplayerkomponente verzichten und begnügt sich vollkommen ausreichend mit dem DAC 200. Schließlich gibt es etliche Musikfreunde, die auf einen externen Streamer verzichten können, genießen sie ihre Files doch via Roon-Applikation von ihrem Computer aus. Als ausgesprochener Freund des Mediums CD begrüße ich den Ansatz, den MP 200 als Kombigerät aus Streamer und CD-Laufwerk anzubieten. Sehr clever gelöst ist hier das leidige Verbindungs- bzw. Kabelproblem, wird doch der MP 200 mittels eines eigenen Digitalkabels mit dem Sync-Anschluss des DAC 200 verbunden, der die Daten schnörkellos von Gerät zu Gerät transportiert und zudem für einen gemeinsamen An- und Ausschaltmodus sorgt. Leidige Kabeldiskussionen haben sich dadurch erübrigt.

Ansonsten lohnt sich vor dem Hörgenuss auch hier wieder ein Blick auf die spezielle Haustechnik made by T+A: Die in Herford entwickelte De-Jitter-Masterclock untersucht die eingehenden Signale und bereinigt sie auch von jeglichen Jitter-Artefakten. Auch T+As True-1-Bit-Wandler ist eine Eigenentwicklung, er verarbeitet DSD-Dateien nativ ohne schädliche Konvertierungen und gibt sie absolut unverfälscht im echten 1-Bit-Stream wieder. Die PCM-Wandlung übernimmt ein T+A-Quadrupel-Wandler. Seine doppelt symmetrische Schaltung mit acht 32-Bit-Burr-Brown-Wandlern kompensiert klangliche Nichtlinearitäten und lässt das kaum vorhandene Rauschen um nochmals sechs Dezibel absinken. Obwohl der MP 200 mit jedem D/A-Wandler harmoniert, wurde er in seiner Konzeption auf besondere Synergien mit den Serienwandlern DAC 200 und HA 200 entwickelt: Der T+A SYS-Link tauscht Steuerdaten aus, routet Audiosignale optimal und lässt den MP 200 bei Benutzung der T+A MusicNavigator-App, die übrigens fehlerfrei und intuitiv funktioniert, zur Kommandozentrale der kompletten Anlage werden.

T+A 200 Serie
Der MP 200 ist nicht wirklich ein Player, sondern eine reine Streaming-Bridge mit CD-Laufwerk und weiteren Medienoptionen – ein DAC ist nicht an Bord. Grundsätzlich kann man den MP 200 mit jedem Wandler verbandeln, allerdings ist er auf die Zusammenarbeit mit dem DAC 200 oder dem HA 200 optimiert, die über ein proprietäres Digitalkabel Anschluss finden.

Im Geiste der Musik

Betreibt man alle Komponenten der T+A Serie 200 nun als digitale Komplettanlage, so fällt das schlackenlose Klangbild noch stärker als beim Phonobetrieb auf. Am besten lässt sich dies bei größeren Kammerbesetzungen erkennen. Spielt das Ensemble Oxalys die spritzig-frechen Nonette Nino Rotas, Hanns Eislers und Bohuslav Martinůs, so stehen Bläser und Streicher perfekt austariert im Raum, ein weites Panorama entfaltet sich, ohne sich jedoch jenseits der Lautsprecher zu verlieren. Die einzelnen Instrumente agieren trennscharf voneinander, bleiben aber stets mit einem unnachahmlichen Flow miteinander in Kontakt. Das Herforder Komplettsystem ist trotz aller Neutralität und trotz seiner extremen räumlichen Differenzierung weit davon entfernt, seelenlose technische Einzelereignisse zu reproduzieren.

Sicher, als Komplettanlage bewegen wir uns mit der Serie 200 bereits im fünfstelligen Preisbereich; bedenkt man aber, dass wir es mit echten No-Nonsense-Geräten deutscher Ingenieurskunst zu tun haben, die sich ausschließlich gegenüber dem Eigenleben der zugespielten Musik verantwortlich zeigen, dann führt an der Serie 200 von T+A für all diejenigen kein Weg vorbei, die der Paarung von langjähriger Tradition und entwicklungsfreudiger Innovation mehr vertrauen als blumiger Esoterik. Was sagten Bert Brecht und Hanns Eisler doch über große musikalische Kunst: „Es ist das Einfache, das so schwer zu machen ist.“ In Herford ist dies T+A mit der Serie 200 zweifelsfrei gelungen.

Bildergalerie
tunda-200-serie-09 tunda-200-serie-08 tunda-200-serie-03 tunda-200-serie-10 tunda-200-serie-07 tunda-200-serie-06 tunda-200-serie-05 tunda-200-serie-04 tunda-200-serie-02 tunda-200-serie-01
<
>

Info

DAC T+A DAC 200

Konzept: D/A-Wandler mit integriertem Vorverstärker
Wandler: Doppel-Differential-Quadrupel-Wandler bis zu 32 bit/768 kHz (PCM); T+A True 1-Bit Analogwandler, nativer Bitstream bis zu DSD1024 (49,2 MHz)
Eingänge digital: USB Audio, AES/EBU (XLR), BNC, Coax, Toslink, HDMI (optional)
Besonderheiten: wahlweise „Non Oversampling“-Betrieb (NOS-DAC)
Vorverstärker: diskreter Aufbau in HV-Technologie Class A, Lautstärkeregelung mit Goldkontaktrelais, Doppel-Mono-„State of the Art“-Ausgangsstufe
Frequenzgang (−3 dB): 0,1 Hz bis 200 kHz
Maße (B/H/T): 32/10/34 cm
Zubehör: Fernbedienung FM 200, Netzkabel, USB-Kabel
Ausführungen: Alu silber eloxiert, Alu schwarz eloxiert
Gewicht: 6,2 kg
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: um 5500 €

Multisource-Player T+A MP 200

Konzept: Multisource-Player mit CD-Laufwerk, FM-, FM HD- und DAB+-Tuner, Bluetooth-Streaming sowie Digital Connecting Board
Abspielbare Formate: MP3, AAC, FLAC, OGG-Vorbis, FLAC, WAV, AIFF, ALAC, PCM
Auflösung: 32 bis 192 kHz, 16/24 bit; MP3 bis 320 kBps
Unterstützte Medienserver: UPnP 1.1, UPnP AV und DLNA-kompatible Server, Microsoft Windows Media Connect Server (WMDRM10, DLNA-kompatible Server)
Webdienste: Tidal, Deezer, Qobuz, Roon Ready
Besonderheiten: automatische Netzwerkkonfiguration, Internetradio-Stationsdatenbank (automatische Updates), Fernsteuerung via App oder DAC 200 SYS-Link
Anschlüsse: LAN (Fast Ethernet 10/100 Base-T), WLAN (2,4 GHz), 2 x USB 2.0
Automatische Abschaltfunktion: nach 90 Minuten ohne Musiksignal
Zubehör: Fernbedienung FM 200, Netzkabel, USB-SYS-Kabel und RJ-45, SYS-Link-Kabel für DAC 200 oder HA 200, WLAN- und Bluetooth-Antenne
Ausführungen: Alu silber eloxiert, Alu schwarz eloxiert
Maße (B/H/T): 32/10/34 cm
Gewicht: 4,4 kg
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: um 4400 €

Endverstärker T+A M 200

Konzept: Class-D-Monoendstufe mit T+A-Hochfrequenz-Sinusnetzteil mit HV-Vorstufen und PURIFI-Eigentakt-Endstufe
Eingänge: symmetrisch (XLR), Hochpegel (RCA)
Ausgänge: 2 Paar vergoldete Heavy-Duty-Lautsprecherklemmen
Nominelle Ausgangleistung pro Kanal: 420 W (4 Ω), 210 W (8 Ω)
Klirrfaktor/Intermodulation: < 0,002 %/< 0,002 %
Leistungsaufnahme: max. 500 W/25 W (eingeschaltet ohne Signal)
Standby: < 0,5 W
Ausführungen: Alu silber eloxiert, Alu schwarz eloxiert
Maße (B/H/T): 32/10/34 cm
Gewicht: 5 kg
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: um 3400 €

Kontakt

T+A elektroakustik

Planckstraße 9–11
32052 Herford
Telefon +49 5221 76760
info@ta-hifi.de

www.ta-hifi.de

Mitspieler

CD-Player: Naim CD 5i
Plattenspieler: Thorens TD 126 MK III, Technics SL-1210 MK2
Tonarm: Koshin GST 801
Tonabnehmer: Sumiko Blackbird, Ortofon Concord Century
Phonovorverstärker: Innovative Audio Ultimate 2b, Thel Phono M
Vollverstärker: Naim SuperNait
Streamer: Naim CD5XS
Lautsprecher: Gamut Phi 7
Zubehör: Wireworld, Sommer, Creaktiv

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.