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TW Acustic Raven 12.9

TW Acustic Raven 12.9

Mann, bist du groß geworden!

TW Acustic Raven 12.9

Der jüngste Spross der TW-Acustic-Tonarmfamilie überragt seinen kleinen Bruder um sage und schreibe 8,6 Zentimeter! Lang läuft gut, heißt es bei Segeljachten. Gilt das auch für Tonarme?

TW Acustic Raven 12.9

Wie sich vielleicht der eine oder andere Leser erinnern kann, habe ich den Acustic Raven TW 9.5 getestet und für so gut befunden, dass ich nicht umhin kam, mein TW-GT2-Laufwerk damit zu schmücken. Thomas Woschnick, Entwickler und Hersteller der TW-Acustic-Komponenten, rief mich einige Wochen später an und fragte, ob ich Interesse hätte, ein Vorserienmodell seines neuen 12,9-Zöllers TW Acustic Raven 12.9 auszuprobieren.

Schon als ich den Tonarm aus seiner Schaumstoffverpackung nahm, fielen mir die ausgewogenen Proportionen auf. Einige seiner langen Artgenossen machen auf mich, zumindest optisch, den Eindruck, dass der lange Hebel den Tonabnehmern nicht gewachsen ist. Im Gegensatz dazu bilden beim TW 12.9 Rohrdurchmesser, Lagergehäuse, Gegengewichtseinheit und Headshell eine stimmige Einheit. Da die mechanischen Details größtenteils mit denen des 9.5ers übereinstimmen, möchte ich auf den Artikel verweisen, der unter diesem Link zu finden ist. Die sensationell einfach zu bedienende Höhenverstellung und die Möglichkeit, die Headshell (zur Azimutkorrektur) zu verdrehen, hat er vom 10.5er geerbt. Offensichtlich ist das Gardemaß von 12,9 Zoll beziehungsweise 327,6 Milllimeter das wesentliche Unterscheidungsmerkmal.

TW Acustic Raven 12.9

Um die größere Hebelkraft zu kompensieren, ist ein üppigeres Gegengewicht notwendig – hierfür gehören zwei gleich große Edelstahlscheiben mit außermittiger Bohrung zum Lieferumfang. Der Schwerpunkt wird dadurch nach unten verlagert und verleiht dem Tonarm einen noch ruhigeren Lauf. Durch Verschieben der Gewichte auf der Achse kann die Auflagekraft eingestellt werden. Die Länge des Arms bedingt einen kleineren Kröpfungswinkel der Headshell, der Spurfehlwinkel fällt im Vergleich zu kürzeren Tonarmen geringer aus und erzeugt in der Theorie weniger Verzerrungen. Natürlich erhöht sich die effektive Masse des Arms, bleibt aber mit etwa 17 Gramm für ein solches Kaliber in zivilisiertem Rahmen – das prädestiniert ihn für Tonabnehmer mit mittlerer bis geringer Nadelnachgiebigkeit. Für weich eingespannte Nadelträger ist er eher nicht geeignet, obwohl: Versuch macht klug!

TW Acustic Raven 12.9

Nach der unkomplizierten Montage des 12.9 schraubte ich zuerst das Skyanalog Reference unter die Headshell. Das passte direkt wie die Faust aufs Auge. Zu den bekannten Qualitäten des von mir hoch geschätzten Tonabnehmers gesellte sich eine gesteigerte Stabilität und Offenheit des Klangbilds. Langen Tonarmen wird hin und wieder nachgesagt, eine gewisse Trägheit und Überbetonung des Bassbereichs zu verursachen. Davon konnte ich nichts bemerken. Bei aller Gelassenheit im Klangbild sprühte die Musik vor Agilität. Das hört sich widersprüchlich an; ich habe die Hoffnung, dass es trotzdem verständlich ist. Ein akustisches wie auch preisliches Kontrastprogramm war Nagaokas MP-500-MI-System. Auch diesem vergleichsweise kostengünstigeren Tonabnehmer verhalf „der Lange“ zu einer großartigen Performance. Das endgültige Serienmodell des langarmigen Meisterstücks soll aller Voraussicht nach im Frühsommer erhältlich sein. Der Preis liegt inkl. VTA-Riser voraussichtlich bei ca. 5500 Euro.

TW Acustic Raven 12.9

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